Wanderausstellungen der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte können bei Übernahme der Transport- und Versicherungskosten über die KZ‑Gedenkstätte Neuengamme ausgeliehen werden.
Die zweisprachige (deutsch/lettisch) Wanderausstellung „,Der Tod ist ständig unter uns.‘ Die Deportationen nach Riga und der Holocaust im deutsch besetzten Lettland“ wurde von der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen konzipiert. Die Ausstellung möchte dazu beitragen, die Deportationen nach Riga und das nationalsozialistische Morden im öffentlichen Gedenken Lettlands und Deutschlands zu verankern.
Riga war das Zentrum jüdischen Lebens in Lettland. Mit dem Einmarsch deutscher Truppen im Juli 1941 wurde die Stadt zu einem Zielort von Deportationen und zum Tatort nationalsozialistischer Vernichtungspolitik. Angehörige von SS, Polizei und Wehrmacht sowie lokale Hilfstruppen ermordeten fast alle lettischen sowie die aus Deutschland, Wien, Prag und Brünn nach Riga deportierten Jüdinnen und Juden. Die wenigen Überlebenden kehrten nur selten in ihre Heimatländer zurück. Zumeist vergeblich kämpften sie um Gerechtigkeit. Ebenso blieb eine umfassende juristische Aufarbeitung der Verbrechen aus. Das politische Interesse, der jüdischen Opfer zu gedenken, war gering.
Die Ausstellung wurde vom Auswärtigen Amt finanziert und von Natascha Höhn, Dr. Franziska Jahn und Dr. Clemens Maier-Wolthausen kuratiert (Leitung: Dr. Oliver von Wrochem). Die Ausstellung gibt es in zwei Varianten, eine Version mit 38 selbstleuchtenden Tafeln und sieben Vertiefungstischen sowie eine zweite Version mit 40 Tafeln im Format 1,20 x 1 m.
Folgende Ausstellungen wurden von den Abteilungen "Forschung und Vermittlung" der KZ-Gedenkstätte Neuengamme und "Außenstellen an Orten ehemaliger Außenlager" der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte erarbeitet und erstmals im Rahmen der jährlichen „Tage des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ im Hamburger Rathaus gezeigt. Die Ausstellungen umfassen jeweils 48 Tafeln im Format 1,20 x 1 m. Sie können bei der KZ-Gedenkstätte Neuengamme ausgeliehen werden.
Tausende in Armut lebende und gesellschaftlich unangepasste Menschen wurden im Nationalsozialismus als angeblich »asozial« verfolgt. Erst 2020 erkannte sie der Deutsche Bundestag als NS-Opfer an. Wer waren diese Frauen und Männer, Jugendlichen und Kinder? Was hatten sie erlitten? Warum blieb ihre Verfolgungsgeschichte jahrzehntelang unbeachtet?
Diese Ausstellung berichtet über die vielen Hundert Hamburger*innen, die abgestempelt, entmündigt und zwangssterilisiert, in geschlossenen Anstalten weggesperrt und in Konzentrationslagern inhaftiert wurden. Sie beleuchtet, welche Rolle Fürsorge, Wohlfahrtsanstalten und Polizei dabei spielten, und verdeutlicht, in welcher Tradition die bis heute anhaltende Ausgrenzung und Entwürdigung von Menschen als „asozial“ steht. (Kuratorin: Frauke Steinhäuser in Zusammenarbeit mit Alyn Beßmann und Lennart Onken)
Die Ausstellungstexte sind auch online abrufbar in der Lernwerkstatt
Im Mai 1945 atmeten Verfolgte des Nationalsozialismus in Zwangsarbeitslagern, Haftstätten und Verstecken in Hamburg auf. Das Kriegsende brachte ihnen die lang ersehnte Freiheit. In Norddeutschland wurden vielerorts Hunderte Häftlinge aus dem geräumten KZ Neuengamme und seinen Außenlagern von britischen Truppen befreit. Viele der Frauen, Männer und Kinder aus ganz Europa hatten den nationalsozialistischen Terror nur knapp überlebt. Die meisten von ihnen waren krank, ausgezehrt und nur notdürftig bekleidet. Wie sollten sie nach Hause kommen? Hatten sie überhaupt noch ein Zuhause und eine Familie? Die Rückkehr in ein »normales« Leben war für die Überlebenden oft ein schwieriger Prozess. Nicht für alle bedeutete die Befreiung auch ein Ende der Not. (KuratorInnen: Alyn Beßmann und Lennart Onken)
Die Ausstellungstexte sind auch online abrufbar im Offenen Archiv
Die Hansestadt Hamburg hatte wesentlichen Anteil an der Gründung und am Ausbau des KZ Neuengamme. Nach den schweren alliierten Luftangriffen im Sommer 1943 wurden erstmals Hunderte KZ-Häftlinge zur Leichenbergung und Trümmerräumung im inneren Stadtgebiet eingesetzt. Behörden und Unternehmen forderten nun bei der SS immer mehr KZ-Häftlinge für Behelfsheimbau, Baustoffgewinnung, Rüstungsproduktion und Werftarbeit an. Ab 1944 entstanden in der Stadt 15 Außenlager des KZ Neuengamme. Hamburgerinnen und Hamburger begegneten den KZ-Häftlingen im Alltag auf der Straße, auf dem Arbeitsweg und in den Betrieben.
Diese Ausstellung erinnert an den Zwangsarbeitseinsatz der KZ-Häftlinge inmitten der Stadt, an seine Initiatoren und seine Nachwirkungen. (Kuratorinnen: Alyn Beßmann und Lisa Herbst)
Die Ausstellungstexte sind auch online abrufbar im Offenen Archiv
Binnen- und Außenalster prägen die Hamburger Innenstadt. Kanäle führen in einzelne Stadtteile. An Kontorhäusern, Parkanlagen, Villen, Schrebergärten, urwüchsigen Uferpartien und traditionsreichen Industriestandorten zeigt sich das vielfältige Leben der Stadt und spiegelt sich Hamburgische Geschichte: Diese Ausstellung thematisiert ausgehend von exemplarischen Orten oft nur wenig bekannte Aspekte der Geschichte Hamburgs im Nationalsozialismus.
In der Ausstellung stehen Menschen im Vordergrund, die an diesen Orten lebten, arbeiteten oder ihre Freizeit verbrachten. Es geht um Machtausübung, Opportunismus und Protest, um resistentes Verhalten und Widerstand, um Architektur- und Industriegeschichte, Kriegswirtschaft und Zwangsarbeit. (Kuratorinnen: Herbert Dierks und Lisa Herbst)
Das Curiohaus in Hamburg-Rotherbaum war von 1945 bis 1949 der wichtigste Gerichtsort für die Kriegsverbrecherprozesse in der britischen Besatzungszone. Hier fanden 188 Militärgerichtsverfahren gegen 504 Angeklagte statt. Wer waren diese Angeklagten? Für welche Verbrechen wurden sie zur Rechenschaft gezogen? Wer waren ihre Opfer? Und welchen Anteil hatten die ehemaligen Verfolgten an diesen Prozessen? Hierzu gibt die Ausstellung einen Überblick. (Kurator_innen: Dr. Reimer Möller und Alyn Beßmann)
Die Texte der Ausstellungstafeln und vertiefende Informationen finden sich hier.
Vor allem an Beispielen aus dem Hamburger Fußballsport werden in dieser Ausstellung die Sportpolitik der NSDAP, Maßregelungen von Sportlerinnen und Sportlern, Verbote und Verfolgungen dokumentiert. Ergänzend wird auch ein Blick auf die Neuorganisation des Sports nach Kriegsende sowie auf die - späte - Aufarbeitung seiner Geschichte im Nationalsozialismus geworfen. (Kurator: Herbert Diercks)
Flyer
Im zweiten Weltkrieg führten Wehrmacht, SS und Polizei in den besetzten Ländern Europas nach angeblichen oder tatsächlichen Anschlägen und anderen Widerstandsaktionen vielerorts "Vergeltungsmaßnahmen" durch. Als Opfer solcher "Strafaktionen" wurden 1944 mehrere Hundert Männer aus Murat (Frankreich), Meensel-Kiezegem (Belgien) und Putten (Niederlande) und Tausende Polinnen und Polen aus Warschau (Polen) in das KZ Neuengamme deportiert. Die Ausstellung dokumentiert die Verbrechen und zeigt, wie 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in den betroffenen Orten, in den Familien und in der Gedenkstätte an die Geschehnisse erinnert wird. (Kuratorin: Katja Hertz-Eichenrode)
Die Ausstellung stellt Männer, Frauen und Kinder aus Hamburg vor, die im Zuge der »Euthanasie« ermordet wurden. Auch die Beteiligung Hamburger Behörden, der Krankenhäuser, von Ärzten und Pflegern an den Aussonderungen und den Morden wird thematisiert. (Kurator: Herbert Diercks)
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Die Ausstellung stellt das Besuchsprogramm für ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter vor und zeigt die Bedeutung, die es für alle an ihm beteiligten Menschen hatte. Persönliche Schicksale veranschaulichen, dass die Erinnerungen an die Kriegsjahre und die Verschleppung nach Hamburg bei den ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern auch im hohen Alter noch schmerzhaft präsent sind. (Kuratorin: Katharina Hertz-Eichenrode)
Diese Ausstellung entstand im Kontext der Diskussionen um ein angemessenes Gedenken der von der Wehrmachtsjustiz zum Tode Verurteilten und hingerichteten Deserteure im Zweiten Weltkrieg. Die Ausstellung bietet erstmals umfassende Informationen über die in Hamburg tätigen Militärgerichte. Im Vordergrund stehen die Biografien einzelner Opfer der Wehrmachtsjustiz. (Kuratoren: Dr. Magnus Koch, Lars Skowronski, Dr. Detlef Garbe)
Das Hamburger Stadthaus war bis 1943 Sitz des Hamburger Polizeipräsidiums, der Kripo- und der Staatspolizeileitstelle. 2014/15 soll hier ein Erinnerungsort an die Hamburger Polizei im Nationalsozialismus geschaffen werden. Die Ausstellung stellt Forschungsergebnisse der KZ‑Gedenkstätte Neuengamme zur Hamburger Polizeigeschichte zwischen 1933 und 1945 vor. (Kurator: Herbert Diercks)
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Fotos der Lager-SS werden in der KZ‑Gedenkstätte Neuengamme genutzt, um die Geschichte des Konzentrationslagers zu vermitteln. Man muss jedoch ihre Entstehungsgeschichte kennen, die Inszenierungen der SS, die Geschichte ihrer Überlieferung, um diese fotografischen Zeugnisse bewerten und einordnen zu können. (Kuratorin: Ute Wrocklage)
Die Ausstellung vermittelt einen Überblick über die gesamte Breite und Intensität des Widerstands in Hamburg 1933–1945. Aufgrund seiner Isolation, den Nachstellungen durch die Gestapo aber auch seiner Zerstrittenheit erreichte der Widerstand seine wesentlichen Ziele nicht. Im Vordergrund stehen jene Frauen und Männer, die verfolgt wurden, weil sie gegen den Nationalsozialismus kämpften. (Kurator: Herbert Diercks)
Zahlreiche große und kleine Gedenkstätten erinnern in Hamburg an die Verbrechen des Nationalsozialismus. Am bekanntesten ist die KZ‑Gedenkstätte Neuengamme mit ihren Außenstellen Schule Bullenhuser Damm, Plattenhaus Poppenbüttel und Strafanstalten Fuhlsbüttel. Die Ausstellung vermittelt einen Überblick über die Vielfalt der Gedenkorte in allen Stadtteilen und deren Entstehungsgeschichte. (Kuratoren: Dr. Detlef Garbe, Kerstin Klingel)
Seit 1989 führt die KZ‑Gedenkstätte Neuengamme mehrfach im Jahr »alternative Hafenrundfahrten« zu Stätten von Widerstand und Verfolgung im Hamburger Hafen durch. Auf diesen Fahrten werden auch die im Nationalsozialismus geplanten »Führerbauten« thematisiert. Die Ausstellung veranschaulicht mit historischen Fotos und Dokumenten diese »andere« Hafengeschichte. (Kurator: Herbert Diercks)
Zeichnungen sind wichtige Quellen zur Geschichte des KZ Neuengamme. Häftlinge fertigten sie während der Haft oder nach Kriegsende an. Sie wurden im Konzentrationslager zu einem Mittel der Selbstbehauptung. Zeichnungen ergänzen heute die überlieferten SS-Fotos um die Perspektiven der Opfer. (Kuratorin: Dr. Maike Bruhns)
Fern ihrer Heimat waren Norweger im Zuchthaus Fuhlsbüttel und weiteren Gefängnissen Norddeutschlands inhaftiert. Über die norwegische Seemannsmission erhielten sie Kontakt zu ihren Familien und vielfältige Hilfen, insbesondere Lebensmittel. Eine als Dolmetscherin und zur Kontrolle eingesetzte Hamburgerin unterstützte deren Hilfstätigkeit und erwarb sich den Ruf eines »Engels der Gefangenen«. (Kurator: Herbert Diercks)
In Hamburg gab es im Zweiten Weltkrieg über 400.000 ZwangsarbeiterInnen, die in über 1200 Lagern untergebracht waren. Der KZ‑Gedenkstätte Neuengamme ist es seit vielen Jahren ein besonderes Anliegen, auf deren Verfolgung hinzuweisen und Gruppen ehemaliger Zwangsarbeiter nach Hamburg einzuladen. (Kuratoren: Dr. Jürgen Bönig, Katharina Hertz-Eichenrode, Dr. Reimer Möller)
Die Geschichte der Frauenaußenlager des KZ Neuengamme ist in Hamburg nahezu unbekannt. Zahlreiche dargestellte Einzelschicksale von inhaftierten Frauen aus ganz Europa veranschaulichten deren Verfolgungsgeschichte – und die ihrer Familien und Landsleute. (Kuratorinnen: Karin Heddinga, Ulrike Jensen)
In Hamburg-Fuhlsbüttel bestanden seit dem Ende des 19. Jahrhunderts Strafvollzugsanstalten. Diese wurden 1933–1945 Hauptorte nationalsozialistischer Verfolgung: Konzentrationslager, Polizeigefängnis, Außenlager des KZ Neuengamme, Zuchthaus und Gefängnis. (Kurator: Herbert Diercks)