Der Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit in der KZ‑Gedenkstätte Neuengamme liegt auf der Geschichte des Ortes als KZ und als Gedenkstätte. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die Schicksale der Häftlinge gelegt, aber auch auf die Verknüpfung der Geschichte des Konzentrationslagers mit den wirtschaftlich begründeten Interessen der Stadt Hamburg. Während der Projekttage haben Gruppen die Möglichkeit, Fragestellungen und Themen zu vertiefen. Es können besondere Methoden eingesetzt werden, um den Ort aktiv und interessenorientiert zu erkunden.
Beratung: ulrike.jensen@gedenkstaetten.hamburg.de, Tel.: 040 428 131 519
Buchung: info@museumsdienst-hamburg.de, Tel.: 040 428 13 10
Dauer: 5 Stunden
Kosten: 80 Euro
Teilnehmende: Bis zu 25 Schüler*innen
(bei größeren Klassen empfehlen wir die Aufteilung auf zwei Gruppen)
Zu einem Projekttag gehört das Kennenlernen des Geländes des ehemaligen Konzentrationslagers sowie von ausgewählten Ausstellungen und Orten des Gedenkens (Internationales Mahnmal). In den Ausstellungen oder der Lernwerkstatt Offenes Archiv geben Gedenkstättenpädagog*innen Anregungen für die aktive und kompetenzorientierte Arbeit in Kleingruppen. Arbeitsergebnisse können im Anschluss präsentiert und diskutiert werden. Ein Projekttag steht unter einem inhaltlichen oder methodischen Schwerpunkt. Bitte sprechen Sie Ihre Wünsche mit der/dem Ihnen zugeteilten Gedenkstättenpädagog*n ab.
Hinweis: Zu verschiedenen Themen bietet das Studienzentrum der Gedenkstätte interessierten Berufsschulklassen zusätzlich ganztägige Studientage an (z.B. Medizin im Nationalsozialismus; Ökonomie der Zwangsarbeit; Gewerkschaftlicher Widerstand) – Siehe Berufsgruppenorientierte Angebote
Welche Frage stelle ich persönlich an den Ort und seine Geschichte? Worüber möchte ich mehr wissen? Mitgebrachte und während der Führung entstandene Fragen werden zu Forscherfragen zusammengefasst. Die Antworten werden selbständig in der Ausstellung und im Offenen Archiv recherchiert. Ausgehend von diesen selbst gewählten Fragestellungen sollen die Schülerinnen und Schüler Recherche- und Darstellungsmethoden einüben. Sie lernen, dass Geschichte immer aus der Gegenwart heraus „geschrieben“ wird und Fragen an die Vergangenheit nicht immer eindeutig zu beantworten sind.
Wird dieser Projekttag gewünscht, bitte direkt bei der Buchung angeben.
Was ist das für ein Gegenstand? Was hat er mit der Geschichte des Konzentrationslagers Neuengamme zu tun? Jugendliche stellen mit der Hilfe von Original-Objekten Fragen an die Geschichte und recherchieren Antworten. Jeder Gegenstand führt zu einem Thema. Diese Themen recherchieren Schülerteams in den Ausstellungen. Anschließend stellen sie ihr Thema der Klasse vor, bevor die Gruppe gemeinsam über das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers geht, um Orte kennenzulernen, die mit den Gegenständen und ihren Themen verbunden sind.
Die selbständige Beschäftigung mit einem von 10 ausgewählten Orten auf dem Gelände des ehemaligen KZ Neuengamme steht im Vordergrund dieser aktivierenden Methode. Ausgestattet mit Infomaterial, Fotos, Zeichnungen und Zitaten bereiten Schüler:innen in Kleingruppen die Vorstellung des von ihnen gewählten Ortes (und der damit verbundenen Themen) für einen anschließenden gemeinsamen Rundgang mit ihrer Klasse vor, auf dem die jeweils erarbeiteten Ergebnisse der Gesamtgruppe präsentiert werden.
Was ist unter Zwangsarbeit zu verstehen? Welche Formen der Zwangsarbeit gab es im Nationalsozialismus und wie viele Menschen wurden zu welcher Arbeit gezwungen? Worin unterschieden sich die verschiedenen Formen von Zwangsarbeit? Gab es unterschiedliche Überlebenschancen? Was bedeutete das System der Zwangsarbeit für die betroffenen Menschen? Diese und weitere Aspekte behandeln wir im Rahmen des Projekttages zur Zwangsarbeit.
Der Projekttag beschäftigt sich auf Grundlage von Interviews, Aussagen vor Gericht, Aussagen von Überlebenden, Biographien und anderen Quellen mit Profiteuer*innen, Zuschauer*innen, Mitläufer*innen, Täter*innen – sowie deren Handlungsspielräumen. Wir zeigen auf, dass KZ-Häftlinge im Stadtbild überall sichtbar waren, dass Menschen für alle sichtbar gesammelt und in die Vernichtungslager deportiert wurden, dass Firmen sich bei der SS für kleines Geld Häftlinge für ihre Produktion „ausliehen“. Dass also Täterschaft sehr viel verbreiteter war, als wir denken.
Die würdige Gedenkstätte am Ort des ehemaligen Konzentrationslagers Neuengamme musst über Jahrzehnte mühsam erkämpft werden. Durch ihren unermüdlichen Einsatz sorgten Überlebende und deren Unterstützer*innen aus aller Welt dafür, dass die KZ-Gedenkstätte Neuengamme heute ein international bekannter Gedenkort ist, der jährlich von über 100.000 Menschen besucht wird. Mit der Entwicklung des Gedenkens vor Ort sowie den Hindernissen, die überwunden werden mussten, beschäftigt sich dieser Projekttag.
Zu biographischen Projekttagen gehört neben dem Kennenlernen des ehemaligen KZ-Geländes und ausgewählter Ausstellungen die Erarbeitung der Biographie eines Häftlings in Kleingruppen: Wie verlief das Leben des Menschen vor der Verhaftung? Woher kam die Person und warum wurde sie verhaftet? Was wissen wir von ihrer Haftzeit? Hat die Person überlebt und wenn ja, wie ging das Leben nach dem Überleben weiter? Im Mittelpunkt steht die Beschäftigung mit Biografie-Büchern und Ausschnitten aus Interviews mit KZ-Überlebenden in der Hauptausstellung. Auf Wunsch können auch Biografien von Aufseher*innen in der Ausstellung zur Lager-SS einbezogen werden.
Ein spezieller biografischer Projekttag wird unter dem Titel „Biografie-Paare“ angeboten, mit einer Gegenüberstellung ausgesuchter Lebensläufe ehemaliger KZ-Häftlinge und Bewacher*innen.
Zu einem thematischen Projekttag gehört neben dem Kennenlernen des Geländes des ehemaligen Konzentrationslagers und von ausgewählten Ausstellungen die Erarbeitung eines Themas. Arbeitsergebnisse können präsentiert und diskutiert werden.
Bitte sprechen Sie Ihre Wünsche mit der*dem Ihnen zugeteilten Gedenkstättenpädagog*in ab. Alle Themen können auf Wunsch auch auf mehrere Tage ausgeweitet werden.