Foto einer Projektteilnehmerin, die ein Interview eines Zeitzeugen im Rahmen eines Radioprojektes führt. Foto: KZ-Gedenkstätte Neuengamme,  2011.
Interview eines Zeitzeugen im Rahmen eines Radioprojektes. Foto: KZ-Gedenkstätte Neuengamme, 2011. (ANg 2014-520)

Längere Projekte

Längere Projekte für Jugendgruppen und Schulklassen sind für sechs oder sieben Stunden oder für mehrere Tage ausgerichtet. Mehrtagesprojekte sind ab zwei und bis fünf Tage möglich. Individuelle Absprachen über Themen, Längen und Abläufe sind ausdrücklich erwünscht.

Folgende Projekte können als längere Formate gebucht werden (weitere Themen sind nach vorheriger Absprache ebenfalls möglich):

Antisemitismus und Rassismus in Vergangenheit und Gegenwart

Wir beschäftigen uns intensiv mit der Ideologie des Nationalsozialismus als Basis der Verfolgung sowie mit Grundlagen der Geschichte des KZ Neuengamme. Wer wurde dort inhaftiert? Welche Haftgründe gab es neben Rassismus und Antisemitismus? Wie sah der gesellschaftliche Umgang mit der Geschichte des KZ Neuengamme und den Überlebenden nach 1945 aus? Bis heute werden Menschen ausgegrenzt und mit verschiedenen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit konfrontiert. Wir beleuchten, welche Kontinuitäten es bis heute gibt und welche Rolle rechte Ideologie-Elemente dabei spielen. Am Ende gehen wir der Frage nach, was wir heute dagegen tun können.

Dauer: 3 Tage, jeweils 5-7 Stunden

Dieses Format bieten wir für Personen ab 16 Jahren an.

Antisemitismus und Rassismus Projekt

Inklusive Projektwoche: Ausgrenzung und Verfolgung im Nationalsozialismus

Wir empfehlen für inklusive Gruppen (u.a. Förderschulklassen, Willkommensklassen) längere Formate, um den Teilnehmenden die Zeit zu geben, die sie benötigen. In der KZ-Gedenkstätte Neuengamme wird die Situation der Häftlinge mit Hilfe haptischer Objekte erarbeitet und viel Zeit an einzelnen Stationen im Gelände verbracht. An den folgenden Tagen, die teilweise in der Schule sowie an weiteren Gedenkorten in Hamburg stattfinden, stehen verschiedene Themen im Fokus: Zwangsarbeit von Jugendlichen, Kindermord am Bullenhuser Damm, die Verfolgung von Sinti und Roma sowie der so genannten Swing-Jugendlichen.
Wir arbeiten mit Materialien in klarer Sprache, Filmausschnitten, Musik und künstlerichen Mitteln. Eine detaillierte Vorabsprache ist notwendig.

Dauer: 3-5 Tage

Projektwoche für Förderschulen

Projekttage für jüngere Schüler*innen (6./7. Klasse)

Gedenkstättenpädagog*innen begleiten die Gruppe altersgerecht und einfühlsam während der Vorbereitung in der Schule und beim folgenden Projekttag in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Die Schüler*innen lernen Biografien von Menschen kennen, die im KZ Neuengamme oder seinen Außenlagern inhaftiert waren (diese gibt es auch in einfacher Sprache) und erhalten Informationen zum nationalsozialistischen Herrschaftssystem und verschiedenen Häftlingsgruppen.

Dauer: 2 Tage (Tag 1: Schule / Tag 2: Gedenkstätte Neuengamme)

Auf der Suche nach der eigenen Sprache - Radioprojekt

Der mehrtägige Radio-Workshop beginnt mit der Erkundung der Gedenkstätte und der Beschäftigung mit der Geschichte des ehemaligen KZ. Danach werden die Teilnehmenden ins Audio-Schnittprogramm eingeführt und beschäftigen sich mit dem Aufbau eines Podcasts. Nach der Entscheidung der jeweiligen Kleingruppen, welches Thema sie in ihrem Podcast behandeln wollen, werden Drehbücher und Konzepte verfasst. Danach sammeln sie mit mp3-Aufnahmegeräten oder dem eigenen Handy Audiomaterial, das sie später zu einem Podcast zusammenschneiden. Dieser kann dann später im nicht-kommerziellen Radio gesendet oder über die Homepages der Gedenkstätte oder der Schule abgerufen werden.

Dauer: mindestens 4 Tage, jeweils 5-7 Stunden

Radioprojekt

Kunst als Ausdrucksform und Überlebensstrategie

Im Mittelpunkt stehen künstlerische Zeugnisse  von Häftlingen, die im KZ Neuengamme entstanden. Welche Perspektiven auf das historische Geschehen sind mit den jeweiligen Zeichnungen und Bildern  verknüpft? Wie thematisierten KZ-Häftlinge ihren Alltag im Lager? Welchen Blick warfen sie auf ihre Mithäftlinge oder die SS? Um den Blick zu erweitern, werden Denkmäler und Erinnerungsorte in der Stadt Hamburg aufgesucht und der Frage nachgegangen, wie  das Geschehen nach dem Ende des Krieges 1945 in diesen Kunstwerken umgesetzt wurde.

Kunstworkshop

Entscheidungen – Stopmotion-Film-Workshop

Im Rahmen einer Projektwoche werden Orte in der Gedenkstätte und mit ihnen verbundene Geschichten erkundet. Der Fokus liegt hierbei auf den Entscheidungen, die von den Akteuren, seien es Häftlinge, SS-Männer oder die Bevölkerung außerhalb des Lagers, getroffen werden konnten. Erfahrungen, Gedanken und Emotionen der Teilnehmenden fließen in ein Storyboard ein, aus dem ein Film in Stop-Motion-Technik gedreht wird.

Film-Workshop

Studientag oder Mehrtagesprojekt „Frauen im Konzentrationslager“

Das Format beschäftigt sich sowohl mit weiblichen Häftlingen als auch mit Täterinnen. Anhand von Biographien geht es um das Leben vor, während und nach dem Krieg. Ein Fokus des Studientages liegt auf den frauenspezifischer Verfolgung und weiblichen Überlebensstrategien. Zum Thema Aufseherinnen werden Fragen nach Motivationen, Handlungsspielräumen sowie juristischer Aufarbeitung aufgeworfen.

In der zweitägigen Variante wird neben der KZ-Gedenkstätte Neuengamme die Gedenkstätte Plattenhaus Poppenbüttel besucht.

Projekt "Frauen im Konzentrationslager"
 

Zweitagesprojekt zu Zeichnungen von Überlebenden

Ziel der beiden zusammenhängenden Projekttage ist - neben der Auseinandersetzung mit der Geschichte des KZ Neuengamme, einem ausführlichen Rundgang über das historische Gelände sowie dem Besuch der Hauptausstellung am ersten Tag – auch die Auseinandersetzung mit Zeichnungen ehemaliger Häftlinge des KZ Neuengamme und seiner Außenlager.

Projekt zu Zeichnungen von Überlebenden

Mehrtagesprojekt Rettungsaktion „Weiße Busse“

Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die skandinavischen KZ-Häftlinge auf Initiative des Schwedischen Roten Kreuzes und mit Unterstützung des dänischen Jyllandkorps aus den nationalsozialistischen Konzentrationslagern gerettet, zunächst im KZ Neuengamme gesammelt und schließlich mit weißen Bussen zur Rekonvaleszenz ins neutrale Schweden gebracht. Dies rettete vielen von ihnen das Leben. Wir beleuchten die verschiedenen Perspektiven auf die Rettungsaktion.

Projekt Rettungsaktion "Weiße Busse"

#WasWillstDuTun?

Workshops für junge Menschen ab 16 Jahren zur Gegenwartsrelevanz vielfältiger Familiengeschichten während der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs.


In den zeitlich variablen Workshops, die in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, in Schulen oder anderen Bildungseinrichtungen sowie digital durchgeführt werden können, erkennen Lernende, dass die häufig gestellte Frage „Was hat die Zeit des Nationalsozialismus eigentlich mit mir zu tun?“ durchaus mit „Sehr viel!“ beantwortet werden kann – und zwar unabhängig davon, ob ihre Familien ihren Lebensmittelpunkt zwischen 1933 und 1945 in Europa oder in anderen Ländern der Welt hatten. Darüber hinaus werden Lernende zur Reflexion eigener Werte und Moralvorstellungen angeregt und entdecken unterschiedliche Möglichkeiten, sich für ihre eigenen Ideen eines guten gesellschaftlichen Zusammenlebens einzusetzen.

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