Mehrtagesprojekte für Jugendgruppen und Schulklassen sind auf drei bis fünf Tage ausgerichtet. Individuelle Absprachen über Themen und Abläufe sind möglich und erwünscht. Folgende Mehrtagesprojekte können gebucht werden, weitere Themen sind nach vorheriger Absprache buchbar:
Wir beschäftigen uns intensiv mit der Ideologie des Nationalsozialismus als Basis der Verfolgung sowie mit Grundlagen der Geschichte des KZ Neuengamme. Wer wurde dort inhaftiert? Welche Haftgründe gab es neben Rassismus und Antisemitismus? Wie sah der gesellschaftliche Umgang mit der Geschichte des KZ Neuengamme und den Überlebenden nach 1945 aus? Bis heute werden Menschen ausgegrenzt und mit verschiedenen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit konfrontiert. Wir beleuchten, welche Kontinuitäten es bis heute gibt und welche Rolle rechte Ideologie-Elemente dabei spielen. Am Ende gehen wir der Frage nach, was wir heute dagegen tun können.
Dauer: 3 Tage, jeweils 5-7 Stunden
Wir empfehlen für inklusive Gruppen (u.a. Förderschulklassen, Willkommensklassen) längere Formate, um den Teilnehmenden die Zeit zu geben, die sie benötigen. In der KZ-Gedenkstätte Neuengamme wird die Situation der Häftlinge mit Hilfe haptischer Objekte erarbeitet und viel Zeit an einzelnen Stationen im Gelände verbracht. An den folgenden Tagen, die teilweise in der Schule sowie an weiteren Gedenkorten in Hamburg stattfinden, stehen verschiedene Themen im Fokus: Zwangsarbeit von Jugendlichen, Kindermord am Bullenhuser Damm, die Verfolgung von Sinti und Roma sowie der so genannten Swing-Jugendlichen.
Wir arbeiten mit Materialien in klarer Sprache, Filmausschnitten, Musik und künstlerichen Mitteln. Eine detaillierte Vorabsprache ist notwendig.
Dauer: 3-5 Tage
Gedenkstättenpädagog*innen begleiten die Gruppe altersgerecht und einfühlsam während der Vorbereitung in der Schule und beim folgenden Projekttag in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Die Schüler*innen lernen Biografien von Menschen kennen, die im KZ Neuengamme oder seinen Außenlagern inhaftiert waren (diese gibt es auch in einfacher Sprache) und erhalten Informationen zum nationalsozialistischen Herrschaftssystem und verschiedenen Häftlingsgruppen.
Dauer: 2 Tage (Tag 1: Schule / Tag 2: Gedenkstätte Neuengamme)
Der mehrtägige Radio-Workshop beginnt mit der Erkundung der Gedenkstätte und der Beschäftigung mit der Geschichte des ehemaligen KZ. Danach werden die Teilnehmenden ins Audio-Schnittprogramm eingeführt und beschäftigen sich mit dem Aufbau eines Podcasts. Nach der Entscheidung der jeweiligen Kleingruppen, welches Thema sie in ihrem Podcast behandeln wollen, werden Drehbücher und Konzepte verfasst. Danach sammeln sie mit mp3-Aufnahmegeräten oder dem eigenen Handy Audiomaterial, das sie später zu einem Podcast zusammenschneiden. Dieser kann dann später im nicht-kommerziellen Radio gesendet oder über die Homepages der Gedenkstätte oder der Schule abgerufen werden.
Dauer: mindestens 4 Tage, jeweils 5-7 Stunden
In diesem Workshop wird untersucht, wie das historische Geschehen im Medium Fotografie thematisiert wird. Welche Mittel bringen uns das Geschehen näher und welche Erfahrungen tragen wir selbst in uns, die wir in Fotografien festhalten und mit dem historischen Geschehen in Verbindung bringen wollen? Die aktive Aneignung des historischen Ortes des ehemaligen Konzentrationslagers Neuengamme steht im Zentrum dieses Workshops. In der praktischen Auseinandersetzung sollen eigene fotografische Erkundungen und Präsentationsformen gefunden werden.
Im Mittelpunkt stehen künstlerische Zeugnisse von Häftlingen, die im KZ Neuengamme entstanden. Welche Perspektiven auf das historische Geschehen sind mit den jeweiligen Zeichnungen und Bildern verknüpft? Wie thematisierten KZ-Häftlinge ihren Alltag im Lager? Welchen Blick warfen sie auf ihre Mithäftlinge oder die SS? Um den Blick zu erweitern, werden Denkmäler und Erinnerungsorte in der Stadt Hamburg aufgesucht und der Frage nachgegangen, wie das Geschehen nach dem Ende des Krieges 1945 in diesen Kunstwerken umgesetzt wurde.
Im Rahmen einer Projektwoche werden Orte in der Gedenkstätte und mit ihnen verbundene Geschichten erkundet. Der Fokus liegt hierbei auf den Entscheidungen, die von den Akteuren, seien es Häftlinge, SS-Männer oder die Bevölkerung außerhalb des Lagers, getroffen werden konnten. Erfahrungen, Gedanken und Emotionen der Teilnehmenden fließen in ein Storyboard ein, aus dem ein Film in Stop-Motion-Technik gedreht wird.
Film-Workshop
Das Format beschäftigt sich sowohl mit weiblichen Häftlingen als auch mit Täterinnen. Anhand von Biographien geht es um das Leben vor, während und nach dem Krieg. Ein Fokus des Studientages liegt auf den frauenspezifischer Verfolgung und weiblichen Überlebensstrategien. Zum Thema Aufseherinnen werden Fragen nach Motivationen, Handlungsspielräumen sowie juristischer Aufarbeitung aufgeworfen.
In der zweitägigen Variante wird neben der KZ-Gedenkstätte Neuengamme die Gedenkstätte Plattenhaus Poppenbüttel besucht.