Montag 4. April 2022–Sonntag 26. Juni 2022
KZ-Gedenkstätte Neuengamme, ehemalige Walther-Werke
Die Ausstellung widmet sich dem Thema Kindheit in nationalsozialistischen Lagern. Im Zentrum steht das KZ Bergen-Belsen, in dem besonders viele Kinder inhaftiert waren. Anhand von Einzelschicksalen werden die Lebensbedingungen und Verhaltensformen von Kindern dargestellt. Die Ausstellung ist multiperspektivisch angelegt und basiert auf einem breiten Spektrum von Bild- und Textquellen, das von Häftlingstagebüchern, Zeichnungen und Fotos bis zu Erinnerungsberichten und wenige Tage nach der Befreiung entstandenen Ton- und Filmaufnahmen reicht. Flyer
Donnerstag 2. Juni 2022 17:00–18:30
Geschichtsort Stadthaus, Stadthausbrücke 6, 20355 Hamburg
Der von Herbert Diercks geführte themenspezifische Rundgang am Geschichtsort Stadthaus geht auf die Bedeutung des Stadthauses als Terrorzentrale ein und beleuchtet dabei die besondere Situation von Jugendlichen im Hamburger Widerstand gegen den Nationalsozialismus und deren Verfolgung.
Sonntag 5. Juni 2022 13:00–15:00
Treffpunkt: KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Haupteingang
Sonntagsführungen durch die KZ-Gedenkstätte Neuengamme mit Mitgliedern des Arbeitskreises kirchliche Gedenkstättenarbeit.
Sonntag 5. Juni 2022 14:00–16:00
Gedenkstätte Bullenhuser Damm
Öffentliche Führung durch die Gedenkstätte mit Freya Ziegelitz.
Freitag 10. Juni 2022–Sonntag 3. Juli 2022
Hamburger Rathaus, Rathausmarkt 1, 20095 Hamburg
Tausende in Armut lebende und gesellschaftlich unangepasste Menschen wurden im Nationalsozialismus als angeblich »asozial« verfolgt. Erst 2020 erkannte sie der Deutsche Bundestag als NS-Opfer an. Wer waren diese Frauen und Männer, Jugendlichen und Kinder? Was hatten sie erlitten? Warum blieb ihre Verfolgungsgeschichte jahrzehntelang unbeachtet? Diese Ausstellung berichtet über die vielen Hundert Hamburger*innen, die abgestempelt, entmündigt und zwangssterilisiert, in geschlossenen Anstalten weggesperrt und in Konzentrationslagern inhaftiert wurden. Sie beleuchtet, welche Rolle Fürsorge, Wohlfahrtsanstalten und Polizei dabei spielten, und verdeutlicht, in welcher Tradition die bis heute anhaltende Ausgrenzung und Entwürdigung von Menschen als »asozial« steht.
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 7.00–19.00 Uhr
Samstag und Sonntag 10.00–17.00 Uhr
Freitag 10. Juni 2022 14:00–15:00
Hamburger Rathaus, Raum 151, Rathausmarkt 1, 20095 Hamburg
Podiumsgespräch mit Raimund Haut und Hans-Jakob Gehring
Im KZ Neuengamme waren über tausend Menschen als angeblich »asozial« inhaftiert. Einer von ihnen war der Schlosser Jacob Haut. Für seine Enkelkinder sind seine liebevoll illustrierten Briefe, die er bis kurz vor seinem Tod aus dem KZ Neuengamme nach Hause schickte, wichtige Erinnerungsstücke. Mit mehreren Verwandten und Jacob Hauts Biographen Hans-Jakob Gehring spricht Raimund Haut über das Leben seines Großvaters, dessen Verfolgung tiefe Spuren in der Familie hinterlassen hat.
Öffentliche Veranstaltung, eine Anmeldung ist nicht erforderlich
Samstag 11. Juni 2022 10:00–13:00
Treffpunkt: Rathausmarkt, Kriegerdenkmal
Der Rundgang führt vom Hamburger Rathaus durch Hamburg-Neustadt. Er führt zu Stätten des Naziterrors in den Jahren 1933 bis 1945, aber auch zu denen des Widerstands dagegen. Drei wichtige Stationen: das Stadthaus, das Gefängnis Hütten und das Gängeviertel. Das Stadthaus war bis 1943 Sitz des Hamburger Polizeipräsidiums, der Gestapo und der Kripo. Der Umgang Hamburgs mit diesem Ort und seiner Geschichte ist umstritten. Das Gefängnis Hütten ist, obwohl das Gebäude gut erhalten ist, als Ort von NS-Verfolgung nicht im öffentlichen Bewusstsein. Im ehemaligen Gängeviertel sollen Hintergründe von Teilabrissen und einer neuen Bebauung in den 1930er-Jahren thematisiert werden. Der Referent Herbert Diercks ist Kurator der Ausstellungen in den Stadthöfen; ein umfassender Katalog „Das Stadthaus und die Hamburger Polizei im Nationalsozialismus“ erschien im Juni 2021 im Metropol-Verlag.
Sonntag 12. Juni 2022 10:00–13:00
Treffpunkt Rathausmarkt, Kriegerdenkmal
Der Rundgang führt vom Hamburger Rathaus durch Hamburg-Neustadt. Er führt zu Stätten des Naziterrors in den Jahren 1933 bis 1945, aber auch zu denen des Widerstands dagegen. Das Stadthaus war bis 1943 Sitz des Hamburger Polizeipräsidiums, der Gestapo und der Kripo. Der Umgang Hamburgs mit diesem Ort und seiner Geschichte ist umstritten. Das Gefängnis Hütten ist, obwohl das Gebäude gut erhalten ist, als Ort von NS-Verfolgung nicht im öffentlichen Bewusstsein. Im ehemaligen Gängeviertel sollen Hintergründe von Teilabrissen und einer neuen Bebauung in den 1930er-Jahren thematisiert werden. Der Referent ist Kurator der Ausstellungen in den Stadthöfen. Inhaltliche Begleitung: Herbert Diercks. Kosten: 5 Euro (ermäßigt 3 Euro).
Sonntag 12. Juni 2022 11:00–12:00
Gedenkstätte Fuhlsbüttel
Führung und Gespräch in der Gedenkstätte Fuhlsbüttel mit Ehrenamtlichen der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA) und des Arbeitskreises ehemals verfolgter und inhaftierter Sozialdemokraten (AvS) jeden Sonntag um 11.00 und 12.00 Uhr. Heute mit Thomas Mayer. Keine Anmeldung nötig.
Sonntag 12. Juni 2022 13:00–15:00
Treffpunkt: KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Haupteingang
Sonntagsführungen durch die KZ-Gedenkstätte Neuengamme mit Mitgliedern des Arbeitskreises kirchliche Gedenkstättenarbeit.
Sonntag 12. Juni 2022 14:00–15:30
KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Haupteingang
Die Sonderausstellung der Gedenkstätte Bergen-Belsen, die in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme gezeigt wird, widmet sich dem Thema Kindheit in nationalsozialistischen Lagern. Anhand von Einzelschicksalen werden die Lebensbedingungen und Verhaltensformen von Kindern dargestellt.
Sonntag 12. Juni 2022 16:00–18:00
Barkassen-Centrale Ehlers, Anleger Vorsetzen beim roten Feuerschiff
Während der zweistündigen Hafenrundfahrt mit einer Barkasse wird die Geschichte des Hamburger Hafens im Nationalsozialismus thematisiert. Mit Blick auf historische Hafenbecken, Schuppen und Speicher, Fabrikhallen, Brücken und Schiffe jeder Größe wird von Zwangsarbeit, Widerstand und Verfolgung im Hamburger Hafen berichtet. Die Route führt auch zu Orten, an denen Zwangsarbeits- und Konzentrationslager eingerichtet waren, so auch zum Speicher G am Dessauer Ufer. Inhaltliche Begleitung: Herbert Diercks, Katja Hertz-Eichenrode, Lukas Kaiser. Kosten: 20 Euro auf dem Schiff
Sonntag 12. Juni 2022 16:00–18:00
Info-Pavillon denk.mal Hannoverscher Bahnhof, Lohseplatz 1, 20547 Hamburg
Über 8.000 Jüdinnen und Juden, Sintize und Sinti sowie Romnja und Roma wurden zwischen 1940 und 1945 aus Hamburg und Norddeutschland in Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager verschleppt. Die Deportationen fanden nicht im Verborgenen statt. Sie waren öffentliche Ereignisse, zu denen sich die Hamburgerinnen und Hamburger auf unterschiedliche Weisen verhielten. Wie reagierten sie, wenn Nachbarinnen und Nachbarn verschleppt wurden? Wie erlebten die Betroffenen diese soziale Situation? Keine Anmeldung nötig.
Montag 13. Juni 2022 19:30–21:30
Mahnmal St. Nikolai, Willy-Brandt-Straße 60, 20457 Hamburg
Die Hamburger Historikerin und Geschichtspädagogin Frauke Steinhäuser hat die Ausstellung „Zwischen Zwangsfürsorge und KZ. Arme und unangepasste Menschen im nationalsozialistischen Hamburg“ entwickelt. In ihrem Vortrag schildert sie –auch anhand einzelner Lebensgeschichten–, wie Behörden sozial ausgegrenzte Menschen in Hamburg ab 1933 immer schärfer verfolgten, wer betroffen war und welche Folgen die negative Fremdzuschreibung für die Einzelnen hatte. Sie beschreibt die Fortsetzung der Diskriminierung und Repression bis in die Gegenwart und erläutert, weshalb die Betroffenen erst 2020 offiziell als Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft anerkannt wurden. Einen besonderen Fokus legt sie auf die spezifischen Probleme bei der Konzeption einer Ausstellung zu dieser verdrängten und verachteten Gruppe von NS-Verfolgten.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Förderkreis Mahnmal St. Nikolai e.V.
Dienstag 14. Juni 2022 20:00–22:00
Polittbüro, Steindamm 45, 20099 Hamburg
Erzähltheater mit Harald Hahn
Das Theaterstück handelt von der „vergessenen“ Opfergruppe der sogenannten „Asozialen“ während der NS-Zeit. Bis heute sind ihre Verfolgung und die an ihnen an ihnen begangenen Verbrechen nicht aufgearbeitet. Erst 2020 wurden auch die „Asozialen“ vom Bundestag offiziell als Opfer der NS-Diktatur anerkannt. Persönliche Zeugnisse gibt es von ihnen kaum, und das Erinnern an sie kann herausfordernd sein: Des alkoholkranken Großonkels gedenken, der mitunter gewalttätig wurde? Der obdachlosen Großmutter, die sich prostituiert haben soll? Nur zögerlich beginnt unsere Gesellschaft, sich mit NS-Opfern wie diesen auseinanderzusetzen. Auch der Theatermacher und Pädagoge Harald Hahn wusste lange wenig über die Geschichte seiner Familie: Ein Großvater war als „Asozialer“ im KZ. In Form eines Erzähltheaters nähert er sich nun diesem Familiengeheimnis an– und zeigt dabei auf, was Schuld, Scham und Schweigen über Generationen in Familien anrichten, wie Klasse und Herkunft unsere Gesellschaft heute noch strukturieren und was das mit dem Wert eines Lebens macht. Im Anschluss an das Stück findet ein Publikumsgespräch statt. Der Eintritt ist frei.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Polittbüro.
Mittwoch 15. Juni 2022 18:00–20:00
Treffpunkt: Besenbinderhof 41, 20097 Hamburg
Auf dem Stadtrundgang werden unterschiedliche Orte der nationalsozialistischen Verfolgung armer und sozial unangepasst lebender Menschen vorgestellt. Anhand ausgewählter Biografien werden die Leidens- und Lebenswege von als „asozial“ bezeichneten Verfolgten skizziert und ebenso die Netzwerke der Verfolgungsinstanzen Polizei, Gericht, Gesundheits- und Fürsorgebehörde sowie Ärzt*innenschaft in den Blick genommen.
Leitung: Marie Stahlfeld
Freitag 17. Juni 2022 14:00–19:00
KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Studienzentrum
Mit über 11.500 Männern und Frauen stellten Häftlinge aus Frankreich die drittgrößte Gruppe im KZ Neuengamme und seinen Außenlagern dar. Die Fortbildung beleuchtet an exemplarischen Biografien Aspekte der deutschen Besatzung und französischen Kollaboration und damit die Entwicklung der Verfolgungs- und Deportationspraxis von 1940 bis 1944. Dabei werden die vielfältigen Verhaftungskontexte verdeutlicht, die von aktivem Widerstand über die Auslieferung „Unerwünschter“ bis hin zu willkürlichen Razzien reichten. Der für die Vermittlungsarbeit zentrale biografische Zugang wird vertieft mit dem Blick auf die Situation französischer Häftlinge im Lager sowie auf erinnerungskulturelle Diskurse in Frankreich.
Referentin: Dr. Christine Eckel (Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte)
Die Fortbildung ist kostenfrei. Für Kuchen und Obst wird eine private Umlage von € 2,00 pro Person vor Ort erhoben.
Anmeldung bitte bis zum 10. Juni 2022.
Samstag 18. Juni 2022 14:00–15:00
Hamburger Rathaus, Rathausmarkt 1, 20095 Hamburg
Öffentliche Führung durch die Ausstellung „Zwischen Zwangsfürsorge und KZ“ mit Kurator Lennart Onken (Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte)
Sonntag 19. Juni 2022 11:00–12:00
Gedenkstätte Fuhlsbüttel
Führung und Gespräch in der Gedenkstätte Fuhlsbüttel mit Ehrenamtlichen der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA) und des Arbeitskreises ehemals verfolgter und inhaftierter Sozialdemokraten (AvS) jeden Sonntag um 11.00 und 12.00 Uhr. Heute mit Henning Glindemann. Keine Anmeldung nötig.
Sonntag 19. Juni 2022 13:00–15:00
Treffpunkt: KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Haupteingang
Sonntagsführungen durch die KZ-Gedenkstätte Neuengamme mit Mitgliedern des Arbeitskreises kirchliche Gedenkstättenarbeit.
Dienstag 21. Juni 2022 17:00–18:00
Telefon-Führung
Im ehemaligen Torhaus der Strafanstalten befindet sich die Gedenkstätte. In den Jahren 1933 bis 1945 quälten und folterten in Fuhlsbüttel SA-, SS- und Gestapo-Angehörige ihre Gefangenen. Wer waren die drangsalierten Frauen und Männer? Warum gerieten sie in Konflikt mit dem Nationalsozialismus? Ein Besuch der Gedenkstätte mit Martin Reiter per Telefon mit einer thematischen Einführung. Ein Angebot von „Bei Anruf Kultur“.
Anmeldung über www.beianrufkultur.de oder buchung@beianrufkultur.de
Mittwoch 22. Juni 2022 18:00–20:00
Gedenkstätte Poppenbüttel
Viele nach Hamburg verschleppte Zwangsarbeiterinnen hatten Kinder: Doch die Schwerstarbeit, Mangelernährung, fehlende medizinische Versorgung und die unmenschlichen Lebensbedingungen in den Lagern hatten zur Folge, dass das Leben der Neugeborenen oft nur wenige Tage, Wochen oder Monaten währte. Sehr viele der uns bekannten Zwangsarbeiterinnen und Mütter kamen aus Ländern des östlichen Europas. Margot Löhr, Stolperstein-Initiative, hat die Geschichte von 418 in Hamburg verstorbenen Kindern, den jüngsten Opfer des Nationalsozialismus, und – soweit möglich – auch ihrer Mütter recherchiert. Für ihr Gedenkbuch „Vergessene Kinder“ erhielt sie 2021 das Bundesverdienstkreuz. In dem Rundgang mit anschließendem Gespräch stellt sie ihre langjährige Arbeit vor.
Mittwoch 22. Juni 2022 18:00–20:00
Info-Pavillon denk.mal Hannoverscher Bahnhof, Lohseplatz 1, 20547 Hamburg
Über 8.000 Jüdinnen und Juden, Sintize und Sinti sowie Romnja und Roma wurden zwischen 1940 und 1945 aus Hamburg und Norddeutschland in Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager verschleppt. Auf dem Rundgang wird das Deportationsgeschehen erläutert und eingeordnet: Wie verlief der Prozess der Ausgrenzung und Entrechtung vor den Deportationen? Was wiederfuhr den Verschleppten danach? Wer war an den Verbrechen beteiligt, wer profitierte davon? Zudem wird der Umgang mit dem Ort nach 1945 diskutiert und über das künftige Dokumentationszentrum informiert, das 2026 in unmittelbarer Nachbarschaft eröffnen wird. Keine Anmeldung nötig.
Donnerstag 23. Juni 2022 17:00–18:30
Geschichtsort Stadthaus, Stadthausbrücke 6, 20355 Hamburg
Bei den Rundgängen durch die „Stadthöfe“ werden die Bau- und Nutzungsgeschichte des Stadthauses im Nationalsozialismus, die verschiedenen Verbrechenskomplexe und das Schicksal der verfolgten Frauen und Männer thematisiert.
Donnerstag 23. Juni 2022 19:30–21:00
Ökumenisches Forum HafenCity, Shanghaiallee 12, 20547 Hamburg
Private Unternehmen waren maßgeblich am Ausbau des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau beteiligt. Die Erfurter Firma Topf & Söhne konstruierte Verbrennungsanlagen und Belüftungstechnik für die Gaskammern; das Hamburger Unternehmen Tesch & Stabenow lieferte Zyklon B. Wie kam es zu dieser Beteiligung am Massenmord? Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit der SS? Darüber informieren Annegret Schüle (Erinnerungsort Topf & Söhne) und Martin Werner, der zu Tesch & Stabenow geforscht hat. Anschließend diskutieren die Gäste mit Juliane Podlaha (KZ-Gedenkstätte Neuengamme) über unternehmerische Verantwortung damals und heute.
Samstag 25. Juni 2022 15:00–17:00
Treffpunkt: Pflegezentrum Farmsen, vor dem Haupteingang, August Krogmann Straße 100, 22159 Hamburg
In dem Rundgang führt Dr. Christiane Rothmaler über das Gelände des einstigen, 1904 errichteten Versorgungsheims Farmsen, das im Nationalsozialismus zur zentralen „Bewahranstalt“ der Hamburger Fürsorgebehörde und Polizei wurde und bis heute zu den unbekannten Orten der NS-Gewaltherrschaft in Hamburg zählt.
Sonntag 26. Juni 2022 10:00–13:00
Treffpunkt U-/S-Bahn Station Ohlsdorf, Ausgang Fuhlsbüttler Straße
Der Spaziergang über den Ohlsdorfer Friedhof führt zu Gräbern Hamburger Künstlerinnen und Künstler, die im Nationalsozialismus lebten. Deren Situation in den Jahren 1933 bis 1945 wird thematisiert und aus ihren Erzählungen, Gedichten, Berichten und letzten Briefen gelesen. Inhaltliche Begleitung: Herbert Diercks, Katja Hertz-Eichenrode. Kosten: 5 Euro (ermäßigt 3 Euro).
Sonntag 26. Juni 2022 11:00–17:00
Treffpunkt jeweils spätestens 10.45 Uhr am Anleger Serrahn in Bergedorf, Nähe S-Bahn Station Bergedorf
Mit dem Vierländer Ewer, dem Nachbau eines historischen Binnenfrachtschiffs, geht es vom Bergedorfer Hafen über die Dove-Elbe auf die Suche nach den Verbindungen des Konzentrationslagers Neuengamme in die Vier- und Marschlande. Anhand von auf den ersten Blick unscheinbaren historischen Überresten, die um Berichte und Zeichnungen ehemaliger Häftlinge ergänzt werden, treten die vielfältigen Verbindungen des Konzentrationslagers zur Umgebung in den Blick. In der KZ-Gedenkstätte angekommen, werden Gelände und Ausstellungen erkundet. In einem Abschlussgespräch während der Rückfahrt ist Zeit für den Austausch von Eindrücken. Bitte beachten Sie: Der Ausstieg aus dem Boot im Bereich der Gedenkstätte erfolgt über eine steile Trittleiter. Bitte nehmen Sie Essen und Getränke mit. Keine Barrierefreiheit. Inhaltliche Begleitung: Martin Reiter. Kosten: Es entstehen dem Förderverein Vierländer Ewer e. V. Kosten in Höhe von 35 Euro pro Person. Es wird um eine angemessene Spende gebeten.
Kooperationspartner: Förderverein Vierländer Ewer e. V. „Uns Ewer“ www.vierlanden-ewer.de
Sonntag 26. Juni 2022 11:00–12:00
Gedenkstätte Fuhlsbüttel
Führung und Gespräch in der Gedenkstätte Fuhlsbüttel mit Ehrenamtlichen der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA) und des Arbeitskreises ehemals verfolgter und inhaftierter Sozialdemokraten (AvS) jeden Sonntag um 11.00 und 12.00 Uhr. Heute mit Dieter Wilde. Keine Anmeldung nötig.
Sonntag 26. Juni 2022 13:00–15:00
Treffpunkt: KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Haupteingang
Sonntagsführungen durch die KZ-Gedenkstätte Neuengamme mit Mitgliedern des Arbeitskreises kirchliche Gedenkstättenarbeit.
Sonntag 26. Juni 2022 14:00–15:30
KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Haupteingang
Die Sonderausstellung der Gedenkstätte Bergen-Belsen, die in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme gezeigt wird, widmet sich dem Thema Kindheit in nationalsozialistischen Lagern. Anhand von Einzelschicksalen werden die Lebensbedingungen und Verhaltensformen von Kindern dargestellt.
Sonntag 26. Juni 2022 16:00–18:00
Treffpunkt Alsteranleger Jungfernstieg
Vor dem Hintergrund gewaltiger Kontorhäuser, gepflegter Parkanlagen, Villen, Schrebergärten, urwüchsiger Uferpartien und traditioneller Industriestandorte wird auf dieser Alsterkanalfahrt eine andere Geschichte unserer Stadt vermittelt. Auf der Fahrt über Binnen- und Außenalster, dem Osterbek- und Goldbekkanal bis hin zum Stadtparksee werden an Orten wie dem Alsterhaus, dem US-Generalkonsulat, dem Hotel Atlantic, den Industriebauten von Kampnagel und dem Stadtpark Aspekte ihrer Geschichte aus der Zeit des Nationalsozialismus thematisiert. Dabei werden Geschichten erzählt von Industriegeschichte und Kriegswirtschaft, von Macht und Opportunismus, aber auch von resistentem Verhalten bis zum Widerstand. Inhaltliche Begleitung: Herbert Diercks. Kosten: 20 Euro auf dem Schiff
Dienstag 28. Juni 2022 17:30–18:30
Hamburger Rathaus, Rathausmarkt 1, 20095 Hamburg
Führung durch die Ausstellung „Zwischen Zwangsfürsorge und KZ“ in Deutscher Gebärdensprache mit Martina Bergmann (Museumsdienst Hamburg)
Dienstag 28. Juni 2022 18:00–20:00
Vortragssaal der Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky, Von-Melle-Park 3, 20146 Hamburg
Argentinien, Spanien, Deutschland: Wie gehen Familienangehörige mit der Last der Täterschaft um? Der eigene Vater oder Großvater ein Folterer, ein Mörder im Dienste einer Diktatur? Das ist eine schockierende Erkenntnis. Familienangehörige sprechen darüber häufig nicht, schon gar nicht öffentlich. Ein Gespräch mit dreien, die sich anders entschieden haben.
2017 gründeten Nachkomm*innen von Täter*innen der argentinischen Militärdiktatur (1976-1983) in Buenos Aires die Gruppe Historias Desobedientes („Ungehorsame Geschichten“). Eine von ihnen ist Liliana Furió. Sie und ihre Mitstreiter*innen brechen in ihren Familien und öffentlich das Schweigen über die Verbrechen ihrer Verwandten. Sie solidarisieren sich mit den Opfern, klagen an und riskieren Konflikte zu Hause wie in der Gesellschaft.
Loreto Urraca bricht in Spanien mit dem „Pakt des Vergessens“, einem politisch-gesellschaftlichen Kompromiss nach dem Ende des Franquismus in den 1970ern, über die Verbrechen der Diktatur zu schweigen. Sie bezieht öffentlich Stellung gegen ihren Großvater, einen ehemaligen franquistischen Polizeioffizier, der im besetzten Frankreich Jagd auf spanische Exilant*innen machte. Weil Loreto Urraca in Spanien mit ihrem mutigen Bekenntnis allein blieb, schloss sie sich den argentinischen Desobedientes an.
Johannes Spohr forschte und schrieb über seinen Großvater, Offizier im Oberkommando des Heeres, der über die Verbrechen der Wehrmacht in der deutsch besetzten Ukraine 1941 bis 1943 im Bilde war und bis zu seinem Tode nicht bereit war, Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen.
Was bringt Familienangehörige dazu, sich mit der Täterschaft ihrer Väter oder Großväter auseinanderzusetzen? Zu welchen Konsequenzen führte es für sie, ihre Stimme zu erheben? Welche Wege der Aufarbeitung lassen sich eröffnen?
Liliana Furió (Buenos Aires): Mitbegründerin des Kollektivs „Historias Desobedientes“, Menschenrechtsaktivistin und Dokumentarfilmerin; Loreto Urraca (Alicante): Studierte spanische Literaturwissenschaft, beleuchtet die Geschichte ihres Großvaters kritisch, www.pedrourraca.info; Johannes Spohr (Berlin): Historiker, Recherchedienst www.present-past.net zum Nationalsozialismus, Promotion zur Ukraine im Zweiten Weltkrieg. Moderation: Dr. Alexandre Froidevaux, KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Veranstalter: KZ-Gedenkstätte Neuengamme und Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg
Gefördert von der Landeszentrale für politische Bildung
Zweisprachig deutsch-spanisch mit Übersetzung