21.09.2019 Nachricht
Alexandra Egorenko und Anna Ryaba sind Freiwillige der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste. Lars Kopineck macht ein Freiwilliges Soziales Jahr Kultur in der Gedenkstätte. Sie begleiten alle für ein Jahr die Gedenkstättenarbeit. Lennart Onken ist wissenschaftlicher Volontär und unterstützt die Gedenkstätte für zwei Jahre. Warum sie sich für die Gedenkstätte entschieden haben und was ihre Erwartungen sind, erzählen sie in unserem Blog:
Ich heiße Alexandra. In habe Geschichte im Sankt Petersburg studiert und interessiere ich mich vor allem für Biographien von Überlebenden, weil ich mehr über den Zweiten Weltkrieg aus der Sicht einzelner Personen erfahren möchte. Meine Großmutter lebte in einer kleinen Stadt in der Nähe von Kharkiv, die auch besetzt war, und sie sprach über diese Jahre ihres Lebens nicht. Vielleicht lässt das Freiwilligenjahr in Neuengamme mich ein paar Details der Geschichte meiner Familie besser verstehen. Außerdem ist es für mich interessant, mehr über die Tätigkeit der Gedenkstätte als Historisches Museum zu erfahren.
Mein Name ist Anna und ich komme aus Kiew in der Ukraine. Neben meinem Interesse für Geschichte, Politik und Kunst habe ich Politikwissenschaften studiert und in der politischen Bildungsarbeit für junge Erstwählerinnen und Erstwähler gearbeitet. Ich bin mir sicher, dass das kommende Jahr hier in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme sehr interessant sein wird und viele neue Erfahrungen für mich bereithalten wird. Gerne werde ich mich in die Arbeit einbringen und will so viel wie möglich lernen – bspw. über die Geschichten ukrainischer Häftlinge und die Frage nach Religiosität in der damaligen Zeit. Auch in der ukrainischen Geschichte gibt es viele Dinge, die erinnert werden müssen, sodass ich die Arbeit hier besonders wertvoll finde und zuversichtlich bin, von den Erfahrungen hier profitieren zu können.
Ich bin Lars Kopineck und 18 Jahre alt. Nach meinem Abitur arbeite ich jetzt für ein Jahr für mein Freiwilliges Soziales Jahr Kultur an der KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Hier möchte ich mein Wissen im Bereich Nationalsozialismus vertiefen, aber auch anderen helfen, ein besseres Verständnis aufzubauen. An der Gedenkstätte bzw. der Gedenkstättenarbeit interessiert mich besonders die Vielseitigkeit der Arbeitsbereiche. Der gesellschaftliche Auftrag spielt neben dem geschichtlichen Auftrag eine weitere wichtige Rolle für mich. Ich freue mich darauf in diesem Jahr bei vielen interessanten Projekten mitzuwirken.
Mein Name ist Lennart Onken, ich bin 25 Jahre alt und seit dem 1. September wissenschaftlicher Volontär in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Davor habe ich meinen Master in Jüdischen Studien an der Universität Potsdam gemacht und als freier Mitarbeiter in der KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen gearbeitet. Nun erhalte ich die Gelegenheit, mehr über die Arbeit der KZ-Gedenkstätten zu erfahren und mich gleichzeitig mit meinen Erfahrungen und Ideen einzubringen. Derzeit arbeite ich daher an einer Ausstellung zum Thema „Überlebt! Und nun? NS-Verfolgte in Hamburg nach ihrer Befreiung“ mit, die zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar im Hamburger Rathaus präsentiert werden wird. Außerdem bin ich in die Planungen der Feierlichkeiten rund um den 75. Jahrestag der Befreiung des KZ Neuengamme eingebunden, die am 3. Mai 2020 stattfinden werden. Ich freue mich auf die beiden kommenden Jahre und viele weitere interessante Projekte.