23.02.2022 Nachricht

Sturmschäden und eine Entdeckung

Die Sturmtiefs „Ylenia“, „Zeynep“ und „Antonia“, die in den vergangenen Tagen über Europa hinwegfegten, sind auch am Gelände der KZ-Gedenkstätte Neuengamme nicht spurlos vorüber gegangen. Neben einigen Schäden hatte der Sturm aber auch eine interessante Entdeckung zur Folge.

Das zuletzt sehr stürmische Wetter hat nicht nur Dachziegel vom historischen Klinkerwerk geweht, sondern auch mehrere Bäume auf dem Gedenkstättengelände beschädigt oder zum Einsturz gebracht. Eine Pappel stürzte auf den Westflügel des Klinkerwerks und sorgte für einen Sachschaden.

Bei der Begutachtung des Schadens machten Mitarbeitende der Gedenkstätte in dem entstandenen Erdloch unterhalb des entwurzelten Baumes eine spannende Entdeckung: die umgestürzte Pappel legte eine Struktur aus Beton und Klinkersteinen frei.

Andreas Ehresmann, Leiter der Gedenkstätte Lager Sandbostel und Experte für die Baugeschichte des KZ Neuengamme, begutachtete die zum Vorschein gekommenen Steine.  Er äußerte die Vermutung, es könne sich um Teile einer Mauer handeln, die verschiedene Lagerteile voneinander abgrenzte. Die Form sowie eine ebenfalls gefundene Metallarmierung sprächen dafür. Eine detaillierte Auswertung des Fundes steht noch aus. Da das gesamte Gelände des ehemaligen KZ unter Denkmalschutz steht, muss dabei auch die Hamburger Bodendenkmalpflege einbezogen werden.

Achtung: Bitte beachten Sie, dass zurzeit das historische Klinkerwerk sowie Teile des Gedenkhains aufgrund von Sturmschäden gesperrt bleiben müssen. Vielen Dank für Ihr Verständnis.