27.03.2023 Projekt

Neues Forschungsprojekt "Hamburg rechtsaußen"

"Hamburg rechtsaußen. Rechtsextreme Gewalt- und Aktionsformen in, mit und gegen städtische Gesellschaft 1945 bis Anfang der 2000er Jahre" ist der Titel eines neuen Projekts, das die Geschichte rechter Gewalt in Hamburg erforscht.

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte Projekt ist eine Kooperation zwischen der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH), der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen (SHGL) und der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg.

Über Jahrzehnte wurde Gewalt der extremen Rechten von staatlichen Stellen und medialer Öffentlichkeit nicht als solche erkannt oder als Einzelfall verharmlost. Ein Hamburger Forschungsprojekt widmet sich nun der bisher wenig erforschten Geschichte des Rechtsextremismus. Die Forschenden fragen danach, was zu welcher Zeit als rechtsextrem galt und wie sich die extreme Rechte in Hamburg organisierte. Die Auswertung von Akten staatlicher und zivilgesellschaftlicher Gruppen soll klären, wie Staat und Gesellschaft seit 1945 auf rechtsextreme Gewalttaten reagierten. Damit dient das Projekt auch dazu, die Erinnerung an rechtsextreme Gewalttaten und ihre Opfer stärker in der Gesellschaft zu verankern. 

Siehe auch die Projektvorstellung bei der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg: Projekt HAMREA

Das Foto zeigt Gülüstan Ayaz-Avcı mit ihrem Sohn und Mitgliedern der "Initiative zum Gedenken an Ramazan Avcı" am vormaligen Tatort, 19. Dezember 2012. 2010 gründeten Migrant*innen eine Initiative zum Gedenken an Ramazan Avcı. Zusammen mit der Familie des Ermordeten erreichten sie 2012 eine ehrende Umbenennung des ehemaligen Tatortes. Der Vorplatz der S-Bahn-Station Landwehr heißt nun "Ramazan-Avcı-Platz". Gülüstan Ayaz-Avcı hält auch Kontakt zu anderen Opfern rechter Gewalt.

Pressemitteilung zum Projektstart