25.09.2022 Projekt
Ein Serious Game wird das digitale Angebot der Stiftung ergänzen. Markus Bassermann koordiniert das auf zwei Jahre angelegte Projekt.
Im Rahmen des durch die Alfred Landecker Stiftung geförderten Serious Game Projektes "Die Kinder vom Bullenhuser Damm" wird das digitale Angebot der Stiftung um ein neues Format erweitert: In dem für Schülerinnen und Schüler entwickelten digitalen Spiel soll aus Perspektive einer Schulklasse der späten 1970er Jahre die damalige Schule am Bullenhuser Damm erkundet und dabei deren Erinnerungs-Geschichte aufgedeckt werden. Im Spielverlauf wird dabei die Komplexität von Erinnerungs- und Gedenkprozessen thematisiert und so der Prozess des "Erinnerns" als eine subjektive, persönliche Perspektive erfahren, die erst über langwierige, und oft widersprüchliche Prozesse zur gesellschaftlich etablierten "Erinnerungskultur" wird. Das Projekt soll also nicht die bestehenden (digitalen) Inhalte der Gedenkstätte in einem neuen Medium verdoppeln, sondern durch Ausreizen der interaktiven Möglichkeiten diese um einen neuen, einzigartigen Zugang erweitern. Im Sinne dieses Anspruchs sind Vernetzung und Austausch mit weiteren, ähnlichen Projekten fester Teil des Projektes, um einen Beitrag zu diesem in Deutschland noch sehr jungen Feld zu leisten, der auch über das Projektende hinauswirkt.
Projektleiter und Koordinator dieses auf zwei Jahre angelegten Projektes ist Markus Bassermann. Nach dem Abschluss seines Masters in der Geschichtswissenschaft an der Universität Hamburg hat er sich unter anderem im Arbeitskreis Geschichtswissenschaft und digitale Spiele und der Datenbank Games und Erinnerungskultur mit der Schnittstelle zwischen digitalen Spielen und Geschichte auseinandergesetzt. Vor allem interessiert ihn daran, die Möglichkeiten des Mediums durch eine starke Integration von Spielmechaniken und Narrativ auszunutzen. Neben seiner Arbeit als Historiker hat Markus Bassermann auch Erfahrung in der Programmierung und freut sich insbesondere darauf, im Rahmen des Projektes die Gelegenheit zu bekommen, seine theoretischen Überlegungen praktisch erweitern zu können. Daneben arbeitet er im Hamburger Genossenschafts-Museum und engagiert sich für das digitale Geschichts-Magazin Hamburgische Geschichten.