08.02.2016 Bericht, Nachricht
Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der KZ-Gedenkstätte Neuengamme trauern um Helge Hansen, der am 1. Februar 2016 im Alter von 93 Jahren im Beisein seiner Tochter und seines Schwiegersohnes verstorben ist.
1943 hatte der junge Waffentechniker sich dem dänischen Widerstand gegen die deutschen Besatzer angeschlossen. Der 21jährige bildete Widerstandskämpfer an Waffen und im Sprengstoffeinsatz aus und nahm auch selbst an Sabotageakten teil. Am 16. September 1944 wurde er verhaftet und schwer gefoltert. Ein gegen ihn verhängtes Todesurteil wurde nicht vollstreckt, stattdessen kam er im Januar 1945 auf Transport in das KZ Neuengamme.
Dort wurde er in den Walther-Werken eingesetzt und musste in Hamburg auch nach Bombardierungen an Leichenbergungen teilnehmen. Am 20. April 1945 wurde Helge Hansen mit ca. 4000 skandinavischen Häftlingen im Rahmen der Rettungsaktion "Weiße Busse" über Dänemark nach Schweden in die Freiheit gebracht. Am 6. Mai 1945 kehrte er in seine Heimat zurück.
Helge Hansen war viele Jahre Vorsitzender des Verbandes dänischer Neuengamme-Häftlinge "Landsforeningen af kz-fanger fra Neuengamme". Im November 2004 übergab er Teile des Verbandsarchivs an die KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Zugleich überließ er der Gedenkstätte persönliche Erinnerungsstücke an seine KZ-Haft. Helge Hansen hat auf seine kluge und liebenswerte Art jahrzehntelang dazu beigetragen, die Erinnerung an die schreckliche Geschichte des KZ Neuengamme wachzuhalten. Wir werden ihn vermissen.