05.05.2025 Veranstaltung
Das diesjährige Sommer-Workcamp beschäftigt sich vom 9.-23. August 2025 mit der Erweiterung des Internationalen Mahnmals in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Wir suchen noch Teilnehmende aus Deutschland.
Das KZ Neuengamme wurde während des 2. Weltkriegs mit über 85 Außenlagern zum zentralen Konzentrationslager in Nordwestdeutschland ausgebaut. Als Folge des von der SS verfolgten Prinzips "Vernichtung durch Arbeit" starb annähernd die Hälfte der insgesamt etwa 100.000 Häftlinge, die aus allen deutsch besetzten Ländern Europas deportiert worden waren. Heute ist die KZ-Gedenkstätte Neuengamme ein Ort der Erinnerung, Bildung und Forschung. Sie ist zudem das Ergebnis politischer Auseinandersetzungen von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart. Jahrzehntelang befanden sich auf dem Gelände zwei Gefängnisse, so dass der Großteil des ehem. KZ-Geländes für die Öffentlichkeit nicht zugänglich war. Das erste Workcamp im Jahr 1982 legte zunächst Wege an und stellte erste Informationstafeln auf.
Arbeit
Die praktische Arbeit des Workcamps knüpft an die Arbeiten vorheriger Workcamps an und unterstützt die Arbeit der Gedenkstätte durch leichte körperliche Arbeiten wie die Reinigung von Informationstafeln und Mahnmalen oder gärtnerische Arbeiten auf dem Gelände. Die Teilnehmenden dokumentieren ihre Erfahrungen z.B. in eigenen Artikeln in der lokalen Zeitung.
Studien
Im Mai wurde ein neues Ländergedenkzeichen in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme eröffnet. Dafür wurden Geburtsorte der KZ-Häftlinge recherchiert. Die Namen von 70 Ländern verdeutlichen die global-, kolonial- und migrationsgeschichtliche Dimension der Geschichte des KZ Neuengamme. Zentral im Studienteil wird die Suche nach Biografien von Häftlingen aus Ländern sein, mit denen sich bisher noch nicht intensiv beschäftigt wurde. Es wird begleitend Führungen und Gespräche mit verschiedenen Expert*innen aus dem Bereich Erinnerungskultur sowie mit Angehörigen der sog. 2.Generation - also Kindern ehemaliger Häftlinge und Täter*innen - geben.
Unterkunft und Verpflegung
Die Unterkunft befindet sich auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Die Teilnehmenden sind in Mehrbettzimmern eines historischen KZ-Gebäudes untergebracht. Kochen und essen werden die Teilnehmenden im Gebäude. Wenn Gäste kommen, weichen die Teilnehmenden manchmal auf große Zelte aus.
Das Workcamp ist in einem Gebäude untergebracht, das langfristig zu einem Seminarhaus umgebaut werden soll. Es wurde von vorherigen Workcamps bereits wohnlich eingerichtet, aber es wird auch gemeinsam daran weitergearbeitet, das Gebäude für Gruppen wohnlicher zu gestalten.
Hinweise zur Campsprache
Die gemeinsame Sprache wird Englisch sein.
Ort und Umgebung
Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme befindet sich am äußeren Rand der Stadt Hamburg im Bezirk Bergedorf. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln kann in einer Stunde die Innenstadt erreicht werden. Ausflüge sind möglich.
Anforderungen/ Qualifikationen
Mindestens gute Englischkenntnisse. Interesse an der Geschichte des Nationalsozialismus und Eigeninitiative.
Nächster Bahnhof/ Flughafen
Neuengamme ist ca. 30 km entfernt vom Stadtzentrum. Der nächste Flughafen ist Hamburg Fuhlsbüttel. Vom Hamburger Hauptbahnhof fährt man ca. 25 Minuten mit der S-Bahn nach Hamburg-Bergedorf und von dort fahren tagsüber alle 30 Minuten Busse zur Gedenkstätte.
Anmeldung
Anmeldung über die Webseite des Service Civil International. Bei Fragen gerne Ulrike Jensen kontaktieren: Mail