07.05.2025 Gedenkveranstaltung
Ein erster Rückblick auf bewegende Tage mit vielen internationalen Gästen, bedeutsamen Gesprächen, vielfältigen Formen der Erinnerung.
Die Hamburger Gedenkveranstaltungen anlässlich des Kriegsendes und der Befreiung der Konzentrationslager begannen am 3. Mai vormittags in Neustadt - mit der Gedenkveranstaltung anlässlich des 80. Jahrestages der Bombardierung der KZ-Schiffe in der Neustädter Bucht und Schifffahrten zu den Untergangsstellen der Schiffe für Nachkommen ehemaliger Häftlinge und für Interessierte.
Reden in Neustadt
NDR Nord: Kurz vor Kriegsende: Bomben treffen Cap Arcona
Taz: Die Bombardierung war ein tragisches Versagen
Am 3. Mai haben wir im Rahmen einer großen Gedenkfeier mit einer bewegenden Rede von Helga Melmed, die die Konzentrationslager Neuengamme, Auschwitz und Bergen-Belsen überlebt hat, mit nachdenklichen Worten von Martine Letterie, Präsidentin der Amicale Internationale KZ Neuengamme, sowie Grußworten von Bundeskanzler Scholz, dem Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher und dem Leiter der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Oliver von Wrochem, an den 80. Jahrestag des Kriegsendes und der Befreiung der Konzentrationslager im ehemaligen Klinkerwerk in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme gedacht. Musikalisch wurde die Gedenkveranstaltung durch den Förderverein Jugend musiziert. Unter den rund 1000 Gästen waren Delegationen der Mitgliedsverbände der Amicale Internationale KZ Neuengamme und weitere Angehörige ehemaliger Häftlinge des KZ Neuengamme aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Israel, Italien, Kroatien, den Niederlanden, Polen, der Schweiz, Spanien, der Ukraine und den USA.
NDR Hamburg Journal: Bewegende Gedenkfeier im ehemaligen KZ Neuengamme
NDR Livestream: Festakt zum 80. Jahrestag
NDR Hamburg Journal: Eine Überlebende erinnert sich
SAT1: 80 Jahre Befreiung des KZ Neuengamme
Mopo: 80 Jahre Kriegsende in Hamburg. Bewegende Worte und der letzte Auftritt des Kanzlers
Die Welt: „Autokraten und Populisten wollen Europa zerstören“ – Scholz‘ letzter Kanzler-Auftritt
Gedenkfeier Programm (pdf)
Grußwort Oliver von Wrochem (pdf)
Grußwort Kanzler Scholz
Grußwort Bürgermeister Tschentscher
Rede Helga Melmed (pdf, Übersetzung)
Rede Martine Letterie (pdf)
Am nächsten Tag fand der Tag vielfältiger Erinnerung in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme statt, und wir sind überwältigt und dankbar, dass so viele Angehörige aus dem In- und Ausland, Engagierte, Initiativen und Interessierte in die KZ-Gedenkstätte Neuengamme gekommen sind. Große Banner im Klinkerwerk und eine Videostele haben u.a. mit Zitaten die Stimmen der Überlebenden in das Gedenken aktiv einbezogen. Wir erinnern - #GeradeJetzt! Auch in Form einer Pop-up-Ausstellung über die Weißen Busse.
Zur feierlichen Präsentation des neuen Ländergedenkzeichens in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme sprachen Martine Letterie, die Präsidentin der Amicale Internationale KZ Neuengamme, Iryna Tybinka, Generalkonsulin der Ukraine, und Vincent de Kom, Angehöriger des ehemaligen Häftlings Anton de Kom aus Suriname. Zum Gedenkzeichen gehört eine Webseite, auf der die Ländernamen angehört werden können: internationales-mahnmal.de
Reden(pdf)
Die Welt: Neue Länderplatte in KZ-Gedenkstätte Neuengamme eingeweiht
Bewegend und voller Energie war die Plakatvorstellung "Ort der Verbundenheit" mit Reden von Jean Mathia, Großneffe des elsässischen ehemaligen KZ-Häftlings Emile Matter und Michael Raveh, Sohn der deutsch-jüdischen ehemaligen KZ-Gefangenen Karla Raveh. Musikalisch begleitet wurde die Gedenkfeier durch den Gospelchor Medical Voices. Anschließend wurden die neu gedruckten Plakate an der Plakatwand am "Ort der Verbundenheit" von den Familienmitgliedern plakatiert.
Im "Zelt vielfältiger Erinnerung" wurde den ganzen Tag über gelesen, vorgetragen, gesungen, präsentiert und miteinander gesprochen und so die Vielfalt an Erinnerung deutlich. Wir danken für Gespräche, Interesse und Beiträge allen Besuchenden und den teilnehmenden Projekten und Initiativen, die zum Gelingen des Tages beigetragen haben! Programm (pdf)
Weitere Gedenkveranstaltungen fanden im Bereich des Internationalen Mahnmals statt: Gedenken an 42 elsässische Offiziere, die sich der Zwangsrekrutierung in die Waffen-SS verweigerten und daraufhin in das KZ Neuengamme deportiert wurden; Gedenken an die 100 Männer aus Murat/Frankreich, die im Rahmen einer so genannten Vergeltungsaktion in das KZ Neuengamme deportiert worden waren. Der Tag wurde abgeschlossen durch eine Gedenkveranstaltung an die homosexuellen Häftlinge des KZ Neuengamme, organisiert von der Initiative Gemeinsam gegen das Vergessen - Stolpersteine für homosexuelle NS-Opfer, Queer History Month und mhc Hamburg.
Rede von Gottfried Lorenz (pdf)
Am Montag schließlich nutzen Schulklassen in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme die Möglichkeit, mit Michael Raveh und Victora Toth, Angehörigen ehemaliger Häftlinge, ins Gespräch zu kommen und am Abend gab es, moderiert von Ulrike Jensen, im KörberForum Bergedorf das Generationengespräch mit Helga Melmed, ihrer Tochter und ihrem Enkelsohn, die vor einem großen interessierten Publikum über die Weitergabe von Erinnerung in der Familie sprachen.