Der Güterbahnhof in Uelzen wurde am 22. Februar 1945 durch Bombenangriffe der US-amerikanischen Luftwaffe zerstört. Dies war der Grund für die Einrichtung eines KZ-Außenlagers vor Ort. Anfang März 1945 kamen 500 Häftlinge aus dem Hauptlager Neuengamme in Uelzen an. Sie stammten überwiegend aus der Sowjetunion, Polen, Frankreich, Belgien und den Niederlanden. Nur wenige Deutsche waren im Lager Uelzen inhaftiert. Die Reichsbahn hatte die KZ-Häftlinge als Arbeitskräfte angefordert, um sie vor allem zur Beseitigung der Bombenschäden und zur Verlegung neuer Gleise am Bahnhof Uelzen einzusetzen. Auch Einheiten verschiedener Hilfsdienste und militärähnlicher Verbände wurden zu den Aufräumungsarbeiten herangezogen.
Nach elfstündiger Arbeit kehrten die Häftlinge täglich entlang der Gleise zu ihrer Unterkunft zurück, die sich im ersten Stockwerk einer Lagerhalle auf dem Gelände der Zuckerfabrik Uelzen befand. Die Fabrik hatte ihrerseits bereits zuvor polnische und russische Zwangsarbeiter angefordert, die streng von den KZ-Häftlingen getrennt untergebracht waren.
In der Nacht vom 14. zum 15. April 1945 begann der Angriff der britischen Bodentruppen auf Uelzen. Um die vorhandenen Spuren des KZ-Außenlagers zu beseitigen, wurde das Häftlingslager wenig später geräumt. Die Häftlinge aus Uelzen erreichten einen Tag später das Stammlager Neuengamme.
Lagerführer in Uelzen war SS-Untersturmführer Otto „Tull“ Harder, ein bekannter ehemaliger Hamburger Fußballspieler. Harder war für diese Aufgabe vom Außenlager Hannover-Ahlem kurzfristig abgestellt worden.
Anfang März bis 17. April 1945
500 Männliche Gefangene
Gleisbauarbeiten, Aufräumarbeiten
Reichsbahn
Mahnmal: am Stadtgraben, östlich des neuen Rathauses, Nähe Herzogenplatz, 29525 Uelzen.
Nachdem 1988 der Rat der Stadt Uelzen ein „Mahnmal zur Erinnerung an die Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft“ errichten ließ, wurden dort am 9. November 1999 auf eine Privatinitiative hin Bronzebänder mit Erläuterungen angebracht, die über die Verfolgtengruppen in Uelzen Auskunft geben. Eines dieser Bronzebänder erinnert an die Häftlinge des Außenlagers des KZ Neuengamme.
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