Im März 1945 bestand in Hildesheim ein Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme. Etwa 500 jüdische Häftlinge wurden zu Bahnarbeiten für die Reichsbahndirektion Hannover, zum Wiederaufbau des durch Bombenangriffe der Alliierten schwer beschädigten Güterbahnhofs der Stadt und zur Arbeit im Bleiwerk eingesetzt. Die meisten der jüdischen Häftlinge stammten aus Ungarn, die anderen aus Italien, Polen, der Sowjetunion und Jugoslawien. Untergebracht waren die Männer in der örtlichen Stadthalle, einem Gebäude, das heute in der Neuen Straße 21 liegt und als Altenwohnheim genutzt wird.
Leiter des Außenlagers war der von der Wehrmacht in den KZ-Dienst versetzte SS-Hauptsturmführer Otto Thümmel. SS-Leute waren für die Verwaltung zuständig, für die Bewachung der Häftlinge bei der Arbeit waren Angehörige des Volkssturms eingeteilt.
Am 22. März 1945 wurden die Unterkünfte der Häftlinge bei einem Bombenangriff der Alliierten zerstört. Zudem wurde der Güterbahnhof erneut schwer getroffen. Daher transportierte die SS Ende März 1945 die Häftlinge über Hannover nach Bergen-Belsen. Aus Berichten von Überlebenden geht hervor, dass sich die Häftlinge vermutlich einige Tage im Außenlager Hannover-Ahlem aufhielten und gemeinsam mit den Häftlingen dieses Lagers nach Bergen-Belsen marschierten. Die Überlebenden etwa 200-250 Juden wurden nach Bergen-Belsen gebracht, wo sie drei Wochen später von britischen Truppen befreit wurden.
1. März 1945 bis 26. März 1945
500 Männliche Gefangene
Bahnarbeiten, Arbeit im Bleiwerk
Reichsbahndirektion Hannover
Neue Straße 21
31134 Hildesheim
Hildesheimer Geschichtswerkstatt e. V.
Klaus Schäfer
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