Zwischen dem 3. Februar und dem 6. April 1945 wurden etwa 500 Häftlinge aus dem KZ Laurahütte – einem Außenlager des Lagers Auschwitz-Monowitz – in Hannover-Mühlenberg bei der Hannoverschen Motoren AG (Hanomag) zur Zwangsarbeit eingesetzt. Die überwiegend polnischen und ungarischen Juden mussten in zwei angemieteten Werkshallen vermutlich für die Rheinmetall-Borsig AG in der Produktion von Flakgeschützen arbeiten. Ein direkter Arbeitseinsatz für die Hanomag ist bis heute nicht eindeutig belegt.
Nach ihrer Ankunft richteten die KZ-Gefangenen in vierzehn Tagen die zuvor von Zwangsarbeitern genutzten Baracken her. Oft bereits körperlich sehr schwach, mussten die Häftlinge nach der Fertigstellung der Baracken sofort Schwerstarbeit in zwei Schichten verrichten. Mindestens 79 Gefangene starben infolge der harten Arbeitsbedingungen.
Das Lager in Mühlenberg wurde am 6. April 1945 geräumt. Die Häftlinge traten den „Evakuierungsmarsch“ ins Konzentrationslager Bergen-Belsen an, das sie am 8. April erreichten. Zahlreiche Häftlinge, die auf dem Weg vor Schwäche zusammenbrachen, wurden erschossen. Etwa 100 kranke und nicht mehr „marschfähige“ Häftlinge blieben zunächst in Mühlenberg zurück. Etwa 50 von ihnen fielen noch im Lager Erschießungen zum Opfer, bevor die letzten Häftlinge mit einem Lkw nach Bergen-Belsen gebracht wurden.
Lagerführer war SS-Oberscharführer Walter Quakernack, zuvor Leiter des Außenlagers Laurahütte. Er wurde nach dem Krieg für seine Taten in diesen beiden Lagern zum Tode verurteilt und in Hameln hingerichtet. Zur Wachmannschaft gehörten auch 40 Marinesoldaten.
3. Februar 1945 bis 6. April 1945
500 Männliche Gefangene
Produktion von Flakgeschützen
Hanomag, Rheinmetall-Borsig
Dietrich-Bonhoeffer-Kirche
Mühlenberger Markt 5
30457 Hannover
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Ab Hauptbahnhof mit Stadtbahn 3 oder 7 in Richtung Mühlenberg bis Mühlenberger Markt.
Am 25. Mai 1978 errichtete die Stadt Hannover auf dem Gelände des früheren Außenlagers einen Gedenkstein. Seit 1982 befindet sich dessen Platte mit einer Inschrift im Eingangsbereich der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche.
ZeitZentrum Zivilcourage [Z]
Theodor-Lessing-Platz 1a
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Freizeit- und Bildungszentrum „Weiße Rose“
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