Die Häftlinge der Neuengammer KZ-Außenlager Salzgitter-Drütte und Salzgitter-Bad – 2600 Männer und 450 Frauen – wurden am 7. April 1945 in Güterwaggons verladen und in Richtung Norden transportiert. Zusammen mit 370 Männern aus dem Buchenwalder Außenlager Holzen befanden sich etwa 3420 KZ-Häftlinge in dem Räumungstransport.
Im Güterbahnhof Celle geriet der Zug am Abend des 8. April 1945 in einen US-amerikanischen Bombenangriff. Mehrere Hundert Häftlinge kamen dabei ums Leben. Diejenigen, die in den Pausen zwischen den Angriffswellen aus der Gefahrenzone entkommen konnten, wurden anschließend von den SS-Wachmannschaften, Angehörigen des Volkssturms und der örtlichen Hitlerjugend gejagt. Am nächsten Morgen folgten weitere Suchaktionen durch Wehrmacht- und SS-Einheiten, die in mehreren Massakern eskalierten, an denen sich auch Polizisten und Bürger aus Celle beteiligten. Den Hetzjagden und Massakern fielen etwa 200 Häftlinge zum Opfer.
Die Mehrzahl der überlebenden Häftlinge trieb die SS zu Fuß weiter nach Bergen-Belsen. 300 verletzte Häftlinge wurden weitgehend unversorgt in Baracken der Celler Heidekaserne untergebracht, wo britische Truppen sie am 12. April befreiten.
7. April bis 12. April 1945
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Das Mahnmal in den Celler Triftanlagen befindet sich zwischen Bahnhof und Innenstadt.
Nach längeren Diskussionen in der Öffentlichkeit und im Stadtrat wurde am 8. April 1992 in den Celler Triftanlagen ein Mahnmal des Künstlers Jonny Lucius zur Erinnerung an die KZ-Opfer eingeweiht. Eine zusätzliche Tafel erläutert äußerst knapp die historischen Hintergründe.
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