Am 22. Februar 1943 wurde die mit 1000 Häftlingen in Düsseldorf und Duisburg stationierte I. SS-Baubrigade abgezogen und auf die von der deutschen Wehrmacht besetzte britische Kanalinsel Alderney überstellt, wo sie am 5. März eintraf. Nach den Bombenangriffen der Alliierten auf west- und nordwestdeutsche Städte wurden seit Herbst 1942 KZ-Häftlinge zu Aufräumungsarbeiten, Leichenbergung und Bombenbeseitigung in SS-Baubrigaden eingesetzt. Ihren jeweiligen Einsatzorten entsprechend unterstanden sie meist den nächstgelegenen KZ-Verwaltungen.
Die I. SS-Baubrigade auf Alderney, genannt Lager „Sylt“, unterstand der Verwaltung des KZ Neuengamme. Die Häftlinge mussten aufgrund der befürchteten Invasion der Alliierten im Auftrag des Oberkommandos der Wehrmacht und der Organisation Todt Befestigungsanlagen auf der Insel errichten. Am 24. Juni 1944 wurde das Kommando „evakuiert“. Bei der Evakuierung befanden sich von den ehemals 1000 Häftlingen nur noch 636 im Lager. 100 Häftlinge waren auf der Insel gestorben, die anderen waren größtenteils als „arbeitsunfähig“ ins Stammlager Neuengamme transportiert worden. Mit der Evakuierung kam es zu einer Irrfahrt durch Frankreich. Schließlich wurde die Baubrigade im belgisch-französischen Grenzbereich zum Bau von Raketenabschussanlagen eingesetzt. Nach kurzer Zeit wurden die Häftlinge dann in das Außenlager Sollstedt des KZ Buchenwald verlegt und am 22. September 1944 dem KZ Buchenwald unterstellt.
Führer des Außenlagers war zunächst SS-Hauptsturmführer Maximilian List, der im März 1944 von SS-Obersturmführer Georg Braun abgelöst wurde. Der Vertreter des Lagerführers Kurt Klebeck war für die Versorgung der Häftlinge zuständig.
5. März 1943 bis 24. Juni 1944 (Evakuierung Alderney) bzw. bis 22. September 1944 (Überstellung in das KZ Buchenwald)
1000 Männliche Gefangene
Befestigungsbauten
Oberkommando der Wehrmacht, Organisation Todt
An der Straßengabelung in Richtung Saye Bay, zwischen Whitegates und Saye Farm.
Das Gelände ist jederzeit zugänglich.
Anreise:
Zu erfragen beim Alderney Tourist Office
Victoria Street
St. Anne, Alderney
Channel Islands
Tel.: +44 (0) 1481 – 8 23 73 7
Fax: +44 (0) 1481 – 8 22 43 6
Das „Hammond Memorial“, das am 18. September 1966 eingeweiht wurde, ist eine auf Privatinitiative der Familie Hammond vorgenommene Erweiterung eines 1950/51 von den States of Alderney errichteten Mahnmals. Die Familie Hammond trug die Kosten der Erweiterung und betreut noch heute diesen Gedenkort, der den Häftlingen des KZ Neuengamme und anderen Opfern des Nationalsozialismus, die auf Alderney ums Leben kamen, gewidmet ist.
2008 wurde am Eingangstor eine Gedenktafel angebracht.
States of Alderney, States Office
PO Box 1, Alderney
GY9 3AA
Britisch Channel Islands
Tel.: +44 (0) 1481 – 8 22 81 1
Fax: +44 (0) 1481 – 8 22 43 6
Homepage: www.memorialmuseums.org