Erich Kulka wurde kurz nach der Okkupation der Tschechoslowakei im Oktober 1938 wegen des Druckens illegaler Flugblätter verhaftet. Vom Gestapo-Gefängnis Brünn wurde er 1944 als Jude nach Auschwitz-Birkenau deportiert, wo er seine Frau und seinen Sohn antraf. Mit seinem Sohn gelang ihm bei der Räumung des Lagers die Flucht. Miroslav Tamchyna wurde 1942 zur Zwangsarbeit nach Deutschland und Frankreich geschickt. Er floh nach Großbritannien und meldete sich zur tschechoslowakischen Exilarmee. Im Juni 1944 in deutsche Gefangenschaft geraten, wurde er ins KZ Neuengamme und von dort ins Außenlager Bremen-Schützenhof deportiert. Er überlebte die Bombenangriffe der britischen Luftwaffe auf die Häftlingsschiffe in der Lübecker Bucht am 3. Mai 1945 und kehrte 1947 über Frankreich nach Prag zurück.
Erich Kulka (1911 - 1995) stammte aus einer jüdischen Familie und arbeitete in der Holzindustrie. Kurz nach der Okkupation der Tschechoslowakei im Oktober 1938 durch die deutsche Truppen wurde er wegen des Druckens illegaler Flugblätter verhaftet. Im Gestapo-Gefängnis Brünn erfuhr er schlimmste Misshandlungen. Vorübergehend freigelassen, da die Firma, in der Erich Kulka arbeitete, als "kriegswichtig" galt, wurde er weniger später erneut verhaftet. Von dort in das KZ Neuengamme überstellt, musste er im "Kommando Elbe" und später bei den Rüstungsfirmen "Jastram" und "Messap" Zwangsarbeit leisten. 1944 wurde Erich Kulka nach Auschwitz-Birkenau deportiert, wo er seine Frau und seinen Sohn antraf. Es gelang ihm, seinen Sohn als Lehrling in sein Arbeitskommando, die Schlosserei des Männerlagers, zu holen. Seine Frau wurde nach Stutthof deportiert, wo sie an Fleckfieber starb. Zusammen mit seinem Sohn gelang Erich Kulka im Januar 1945 bei der Räumung des Lagers die Flucht. Nach dem Krieg wurde er als Schriftsteller tätig und verfasste mit Ota Kraus die Publikation "Die Todesfabrik". 1968 wanderte Erich Kulka aus der Tschechoslowakei nach Israel aus, wo er 1995 verstarb.
1988/98 106 Min.
Nach Beendigung des Abiturientenkursus an der Handelsakademie in Prag wurde Miroslav Tamchyna (1922 - 2002) 1942 zur Zwangsarbeit zunächst nach Deutschland und von dort nach Frankreich geschickt. Hier gelang es ihm, nach Großbritannien zu fliehen, wo er sich zum Dienst bei der tschechoslowakischen Exilarmee meldete. Nach der alliierten Invasion in der Normandie wurde Miroslav Tamchyna im Juni 1944 in den Niederlanden verwundet und geriet in deutsche Gefangenschaft. In den Augen der Gestapo "Protektoratsangehöriger" wurde er als Verräter behandelt und im August 1944 ins KZ Neuengamme eingeliefert. Von dort ins Außenlager Bremen-Schützenhof überstellt, wurde er als Dreher auf einer Werft bei der Granatenherstellung eingesetzt. Im April 1945 wurde Miroslav Tamchyna nach der Räumung des Lagers wieder ins Hauptlager des KZ Neuengamme verlegt und zum Leichentragen eingesetzt. Nach 14 Tagen kam er zusammen mit tausenden anderen KZ-Häftlingen auf das Schiff "Cap Arcona" in der Lübecker Bucht. Die Bombenangriffe der britischen Luftwaffe überlebte er dank eines rechtzeitigen Sprungs in die Ostsee. 1947 kehrte Miroslav Tamchyna über Frankreich nach Prag zurück, wo er noch lange mit den Folgen der KZ-Haft zu kämpfen hatte.
1997, 27 Min.