30.11.2021 Gedenkveranstaltung

Zentrale Kranzniederlegung zum Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt

Anlässlich des Volkstrauertages legten die Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft Carola Veit und Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank Kränze am Internationalen Mahnmal der KZ-Gedenkstätte Neuengamme nieder. Auch die “Amicale Internationale KZ Neuengamme”, der internationale Verband der ehemaligen Häftlinge des KZ Neuengamme und ihrer Nachkommen, erinnerte an die vielen Opfer, die aus ihren Heimatländern in das Konzentrationslager deportiert worden waren und dort infolge der schweren Zwangsarbeit, durch Hunger oder Krankheit ums Leben kamen oder hingerichtet wurden.

Begleitet wurde die Kranzniederlegung von Vertreterinnen und Vertretern der nationalen Häftlingsverbände aus Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Dänemark, Polen und Spanien. Neben dem Volksbund und der Bundeswehr legten Hamburger Betroffenenverbände, konsularische Vertretungen und Fraktionen in Bürgerschaft und Bezirksversammlung Kränze nieder.

Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank hob in ihrer Rede auf die Herausforderungen der Gegenwart ab, in der “Freiheit und Frieden [...] jeden Tag von uns aufs Neue erkämpft und verteidigt werden müssen.“ Sie appellierte: „Heute gilt mehr denn je die Aufforderung an uns alle: wir müssen Antisemitismus, Rassismus, Ablehnung und Ausgrenzung von Minderheiten mutig und entschieden entgegentreten”.

Die Präsidentin der spanischen Häftlingsverbandes Balbina Rebollar Batalla betonte die europäische Dimension des Krieges: Sie erinnerte in ihrer Rede an das Schicksal der etwa 10.000 Spanier:innen, die in deutschen Konzentrationslagern inhaftiert wurden. Zu ihnen gehörte auch ihr Vater Evaristo Rebollar, der als Anarchist im Spanischen Bürgerkrieg gegen Franco gekämpft hatte und 1939 ins Exil nach Frankreich gegangen war. Dort hatte er mit der "Résistance" zusammenarbeitete, er wurde verhaftet und schließlich in das Konzentrationslager Neuengamme deportiert. Auch sie mahnte eine Auseinandersetzung in der Gegenwart an: “Wer seine Geschichte nicht kennt, ist verdammt sie zu wiederholen.“