03.09.2021 Archivmeldung
Das Archiv hat historische Fotos aus den 1940er Jahren erhalten. entstanden in Bremen. Ein Konvolut zeigt KZ-Häftlinge des Außenlagers Bremen-Neuenland bei Trümmerräumungsarbeiten in Bremen. Ein weiteres Konvolut scheint aus dem Besitz eines Angehörigen des Polizei-Schützen-Regiments 31 aus Altona zu stammen und zeigt Fotos aus Altona und Weissrussland.
Die Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte hat mehr als 150 historische Fotos erhalten. Sie zeigen Angehörige des Polizei-Schützen-Regiments 31. Diese Einheit wurde im April 1943 in Hamburg gebildet. Auf den Fotos ist eine Kompanie dieser Einheit in der Viktoria-Kaserne in Hamburg-Altona zu sehen, dann die Abfahrt der Männer am 19. Mai 1943 vom Altonaer Bahnhof und die Ankunft zwei Tage später in der belarusischen Stadt Baranowitschi. Das Polizei-Schützen-Regiment 31 wurde im Sommer 1943 an mehreren Orten im besetzen Weißrussland zur Bekämpfung von Partisanen eingesetzt.
Die Fotos müssen in den kommenden Wochen noch von verschiedenen Expert*innen begutachtet werden, um die abgebildeten Motive besser einordnen zu können. Bereits jetzt ist aber klar, dass sie eine wertvolle historische Quelle sind, die die Beteiligung von Hamburger Polizeieinheiten am Krieg im Osten zeigen.
Aus demselben Nachlass sind Fotos enthalten, die von großem historischen Wert für die regionale Forschung in Bremen sind. Die Fotos zeigen KZ-Häftlinge des Außenlagers Bremen-Neuenland bei Trümmerräumungsarbeiten im Bremer Stadtteil Kattenturm. Auf mehreren Fotos ist das Gelände der Hindenburgkaserne im Bremer Stadtteil Huckelriede zu erkennen. Dort waren ab August 1944 800 weibliche KZ-Häftlinge untergebracht. Ein Bombenangriff der Alliierten am 26. September 1944 beschädigte das Lager schwer. Mindestens zwei Frauen kamen uns Leben. Auf einigen Fotos sind das zerstörte Lager und männliche KZ-Häftlinge bei Bergungsarbeiten zu erkennen. Die Fotos werden nach einer eingehenden Auswertung an das Staatsarchiv Bremen abgegeben.