Seit Anfang Juni leitet Dr. Karsten Uhl die Sammlungen und die Forschungsarbeit der KZ-Gedenkstätte Neuengamme in der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte.

Der Historiker Karsten Uhl kehrt für diese neue Aufgabe in seine Heimatstadt Hamburg zurück – hier hatte er sein Geschichtsstudium begonnen, bevor er für seine Promotion über Entstehung und Geschichte der Kriminologie aus geschlechtergeschichtlicher Perspektive nach München ging. Es folgte ein Aufbaustudium „Museum & Ausstellung“ in Oldenburg. Von 2007 bis 2020 forschte und lehrte Karsten Uhl an der TU Darmstadt und an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg. 2012 habilitierte er sich mit einer Arbeit zur Geschichte der Fabrik im 20. Jahrhundert.

Seit 2020 leitete Karsten Uhl die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora, hier waren seine inhaltlichen Schwerpunkte bei der Forschung zur KZ-Zwangsarbeit für die Kriegswirtschaft und Rüstungsproduktion, zu Häftlingen aus allen Teilen des besetzten Europas und zum Umgang der deutschen Bevölkerung mit dem Lager und seinen Außenlagern. Das war jedoch nicht seine erste Station in der Gedenkstätte in Nordhausen: Von 2003 bis 2006 arbeitete er hier bereits als Volontär sowie wissenschaftlicher Mitarbeiter und war Teil des Teams, das die Dauerausstellung zur Geschichte des Ortes konzipierte und realisierte.

In seiner neuen Aufgabe als Leiter der Abteilung Dokumentation und Forschung der KZ-Gedenkstätte Neuengamme ist Karsten Uhl zuständig für die das Archiv mit der Dokumenten-, Foto- und Objektsammlung der Gedenkstätte sowie die Bibliothek. Darunter fallen z.B. die auf über 650 qm untergebrachten Sammlungsgegenstände. Zudem werden hier Forschungen angestoßen und koordiniert. Auch Anfragen von Wissenschaftler*innen und vor allen Dingen Angehörigen werden in der Abteilung beantwortet.

Karsten Uhl über seine neue Aufgabe:
„In Hamburg sind besonders gute Voraussetzungen gegeben, die KZ-Gedenkstätte Neuengamme in der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte als forschungsstarke Gedenkstätte weiterzuentwickeln. Ich freue mich sehr auf die Aufgabe, die bestehenden Kooperationen mit den Forschungsinstitutionen und Museen in Hamburg und bundesweit auszubauen. Besonders wichtig ist mir, die vermittlungsbezogene Forschung unserer Stiftung sowohl in der breiten Öffentlichkeit und als auch unter Expert*innen sichtbar zu machen.“