20.08.2020 Nachricht
Die Erinnerungskultur braucht eine europäische Perspektive und keine Nationalisierung des Gedenkens. Ein Beitrag von Detlef Garbe zur Debatte um ein zentrales "Polen-Denkmal" in Berlin.
Am 1. September 2020 – vielerorts als Antikriegstag begangen – jährt sich der deutsche Überfall auf Polen zum 81. Mal. Der Deutsche Bundestag debattiert seit einem Jahr mit großer Nachdrücklichkeit und Emotionalität über den Vorschlag für die Errichtung eines zentralen „Polen-Denkmals“ in der Mitte Berlins zum Gedenken an die polnischen Opfer der deutschen Besatzung 1939-1945.
Detlef Garbe, Vorstand der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte“, unterstützt den vom Deutschen Polen-Institut und der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas in die Debatte eingebrachten Kompromissvorschlag. Dieser sieht vor, das Denkmal so zu gestalten, das die Erinnerung an den Überfall auf Polen mit den gesamteuropäischen Folgen des Kriegsbeginns zusammengesehen wird, sowie das Denkmal um ein Dokumentations- und Begegnungszentrum über die deutsche Besatzungsherrschaft in Europa von 1939 bis 1945 zu ergänzen.
Garbe beschließt seinen Beitrag mit dem Appell: "Die oft gerühmte bundesdeutsche Erinnerungskultur darf eine „Renationalisierung“ der Geschichtsbilder und Opferkonkurrenzen nicht befördern. Sie muss der Aufklärung verpflichtet bleiben, sie muss versöhnen, nicht spalten. Und der Maxime folgen, dass allen Opfern der nationalsozialistischen Verbrechen unser Gedenken gilt. Das sind die Deutschen von heute den Opfern der damaligen Deutschen schuldig.“
Der ganze Beitrag ist hier veröffentlicht: https://polendenkmaldebatte.blog/category/diskussionsbeitrage/