13.04.2018 Ausstellung

Sonderausstellungen

Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme zeigt ab dem 21. April zwei Sonderausstellungen: "Verflechtungen. Koloniales und rassistisches Denken und Handeln im Nationalsozialismus" und "Im Schatten von Auschwitz"

Verflechtungen. Koloniales und rassistisches Denken und Handeln im Nationalsozialismus

Sonderausstellung vom 21. April 2018–18. Mai 2018

Als die NSDAP an die Macht kam, waren noch weite Teile der Welt durch den europäischen Kolonialismus geprägt. Auch im nachkolonialen Deutschland wirkten kolonialrassistische Denkmuster fort. Verbunden mit antisemitischen Stereotypen und spezifisch nationalsozialistischen Formen von Rassismus beeinflussten sie die deutsche Selbst- und Fremdwahrnehmung sowie staatliches Handeln.

Die Ausstellung nimmt anhand ausgewählter Biografien von People of Color Verflechtungen zwischen kolonialem und rassistischem Denken und Handeln im Nationalsozialismus in den Blick. Sie präsentiert Auszüge neuer Materialien, die Impulse für verflechtungsgeschichtliche Ansätze in der Bildungsarbeit setzen und eine rassismuskritische, multiperspektivische und inklusive Erinnerungskultur anregen wollen.

Das Foto zeigt Anton de Kom aus der niederländischen Kolonie Suriname, der erst im antikolonialen Widerstand aktiv war, bevor er sich im Zweiten Weltkrieg dem Widerstand gegen die deutsche Besatzung in den Niederlanden anschloss. Er wurde von den deutschen Besatzungsorganen verhaftet und starb im Frühjahr 1945 in einem Auffanglager des KZ Neuengamme in Sandbostel.

Während der „Langen Nacht der Museen" am 21. April 2018 werden um 19.30 und 20.30 Uhr kostenlose Kurzführungen mit der Kuratorin Dr. Susann Lewerenz angeboten.

Das Projekt Bildungsmaterialien „Verflechtungen. Koloniales und rassistisches Denken und Handeln im Nationalsozialismus" wird durchgeführt von der KZ-Gedenkstätte Neuengamme in Kooperation mit der Universität und Augsburg der Universität Hamburg und wird gefördert durch die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" (EVZ)

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Im Schatten von Auschwitz

Sonderausstellung vom 21. April 2018–27. Mai 2018

Das ehemalige Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ist weltweit zum Synonym für den Holocaust, die Ermordung der europäischen Juden, geworden. Andere Mordstätten jedoch, an denen die Täter des nationalsozialistischen Deutschland ebenfalls Zehntausende oder gar Hunderttausende Menschen ermordeten, stehen heute oftmals „im Schatten“ der Aufmerksamkeit und sind kaum oder gar nicht bekannt. Die Fotoausstellung „Im Schatten von Auschwitz“ zeigt Fotos aus der Ukraine, Weißrussland und Polen.

Der Fotograf Mark Mühlhaus  (attenzione photographers) beschäftigt sich seit mehr als zwanzig Jahren mit den vielen unterschiedlichen Formen der Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen Seine Bilder sind eine Annäherung an die Tatorte von damals, und sie geben einen Eindruck davon, wie es heute an diesen Orten aussieht, einschließlich der heutigen Formen des Gedenkens und Erinnerns.

Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung und kann bis zum 27. Mai täglich im Foyer der Hauptausstellung der KZ-Gedenkstätte Neuengamme zu den Öffnungszeiten der Gedenkstätte besucht werden.

Das Foto zeigt Reste des Gangs im Kellergeschoss, durch den die Opfer zu den Gaswagen getrieben wurden auf dem Gelände des ehemaligen Vernichtungslagers Kulmhof (Chełmno). Das kleine Dorf Kulmhof im Warthegau zählte kaum 300 Einwohner, doch ermordete ein deutsches SS-Sonderkommando hier zwischen dem 8. Dezember 1941 und dem 14. Juli 1944 mehr als 150.000 Menschen in mehreren zu Gaskammern umgebauten Lastwagen.

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