13.11.2018 Archivmeldung

Nachlass von Arthur Koß

Im Oktober 2018 erhielt die KZ-Gedenkstätte Neuengamme Dokumente aus dem Nachlass von Werner Schwentker als Schenkung seiner Frau Lydia. Schwentker war Lehrer an der Fritz-Schumacher-Gesamtschule in Hamburg und hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die von der Mutter eines seiner Schüler gefundenen Dokumente und Briefe des kommunistischen Widerstandskämpfers Arthur Koß aufzubereiten.

Er digitalisierte und transkribierte die Dokumente, setzte sich mit Koß‘ Angehörigen in Verbindung, um sie zu interviewen und recherchierte in Archiven. So gelang ihm eine detaillierte Rekonstruktion des Lebens von Koß.

Der 1904 geborene Arthur Koß war Kommunist und Widerstandskämpfer zur Zeit des Nationalsozialismus. Weil er weiter für die verbotene KPD aktiv war, wurde er 1933 im KZ Fuhlsbüttel inhaftiert und wegen Vorbereitung zum Hochverrat vor Gericht gestellt. Nach seiner Verurteilung musste er lange Haftzeiten im Justizstraflager Papenburg und im KZ Neuengamme überstehen. Als politischer Häftling wurde er gezwungen, gegen Ende des Kriegs an der slowakisch-ungarischen Grenze gegen die Rote Armee kämpfen. Dabei kam er am 13. Dezember 1944 ums Leben.

In den Jahren seiner Haft schrieben Arthur Koß und seine Ehefrau Karla sich Briefe. Diese sind nun der KZ-Gedenkstätte übergeben worden. Schon vor einigen Jahren hatte die KZ-Gedenkstätte Neuengamme durch die Schwiegertochter von Koß erste Dokumente und Briefe von Arthur Koß erhalten - zusammen mit den neuen Dokumenten und Informationen sind sie jetzt zusammen mit dem Nachlass von Werner Schwentker im Archiv verwahrt.