06.01.2020 Nachricht

Mads Madsen verstorben

Heute erhielten wir die traurige Nachricht, dass unser Freund Mads Madsen am 1. Januar 2020 im 100. Lebensjahr in Aarhus verstorben ist.

Mads Madsen wurde im August 1920 in Dänemark geboren. Nach der deutschen Besatzung seines Landes engagierte er sich in einer Widerstandsgruppe, wurde deswegen verhaftet und über das dänische Internierungslager Frøslev im Januar 1945 zunächst in das KZ Neuengamme und von dort in die Außenlager Dessauer Ufer und Bullenhuser Damm deportiert. Im April 1945 wurde er mit Hilfe der „Aktion Weiße Busse“ gerettet und zur Rekonvaleszenz nach Schweden gebracht, bevor er nach Dänemark zurückkehrte.

Mads Madsen sprach vor seinem 90. Geburtstag nicht über seine KZ-Haft, nahm diesen dann aber zum Anlass, mit der Weitergabe seiner Erinnerungen zu beginnen. Seitdem besuchte er regelmäßig die KZ-Gedenkstätten Neuengamme und Bullenhuser Damm mit Gruppen aus Familienangehörigen, Freund*innen und Interessierten und berichtete auch Schüler*innen von seiner Haft in Deutschland. Dem Vergessen entgegenzuwirken war sein erklärtes Ziel, das er als seine persönliche Verpflichtung begriff.

Die KZ-Gedenkstätte trauert mit Mads Familie, unter ihnen Tochter Karin Katborg und Sohn Ebbe Katborg Madsen sowie Enkelin Lotte Katborg-Grøning. Wir haben einen Freund verloren.

TV-Bericht über Mads Madsen aus dem Jahr 2014