01.02.2022 Projekt

„Gedenkstätten digital entdecken“ von Public History-Studierenden der Universität Bremen

Public History-Studierende der Universität Bremen haben untersucht, welche Unterschiede es zwischen digitalen Erkundungen von Gedenkstätten und Besuchen vor Ort gibt. Ihre Erkenntnisse haben sie in Kurzfilme umgesetzt.

Im Wintersemester 2021/22 hat ein Seminar mit Studierenden der Public History an der Universität Bremen unter der Leitung von Dr. Thekla Keuck in Kooperation mit der Bildungsabteilung der KZ-Gedenkstätte Neuengamme die digitalen Angebote der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte erkundet und im Anschluss daran die KZ-Gedenkstätte Neuengamme vor Ort besucht. Dabei drehte sich alles um die Frage, welche zu vermittelnden Inhalte durch eine digitale Erkundung der KZ-Gedenkstätte Neuengamme und welche durch einen Besuch vor Ort zu einer nachhaltigeren Lernerfahrung beitragen.

Neben den bereits bestehenden digitalen Angeboten – darunter die Online-Ausstellungen, der 360-Grad-Rundgang und Videos der Reihe #closedbutopen – erprobten und evaluierten die Studierenden einen in Entwicklung befindlichen „Vorbereitungskoffer“ mit digitalen Materialien. Damit können sich Gruppen auf einen digitalen wie analogen Besuch der KZ-Gedenkstätte Neuengamme vorbereiten, indem sie die Funktionen der Konzentrationslager, ihre Veränderungen im Verlauf der NS-Zeit sowie die Unterschiede zwischen Konzentrations- und Vernichtungslagern herausarbeiten.

Im Anschluss an die Erprobung dieser Angebote nahmen die Studierenden an einer eintägigen digitalen, pädagogisch begleiteten Erkundung der KZ-Gedenkstätte Neuengamme unter Leitung von Mani Tilgner teil, der dieses Format 2021 als freier Mitarbeiter des Projekts „Gedenkstätten digital entdecken“ mitkonzipiert hat. Eine Woche später besuchten die Studierenden die KZ-Gedenkstätte Neuengamme, wobei sie erneut von ihm pädagogisch betreut wurden, diesmal live vor Ort.

In mehreren Gesprächen reflektierten die Studierenden die Vor- und Nachteile sowie die Unterschiede zwischen digitalen und analogen Bildungsangeboten. Ein zentrales Ergebnis ihrer vergleichenden Erprobung war, dass digitale Formate einen Ortsbesuch nicht ersetzen; sie stellen allerdings ein sinnvolles ergänzendes Angebot dar, um sich ortsunabhängig mit der Geschichte der Konzentrationslager und den Geschichten der dort inhaftierten Menschen auseinanderzusetzen.

Ihre Erlebnisse und Erkenntnisse haben die Studierenden in eine Reihe von Kurzfilmen einfließen lassen, die über die Website der Public History Bremen auf dem gleichnamigen YouTube-Kanal abrufbar sind:

Gedenkstätten digital erkunden - Universität Bremen (uni-bremen.de).

zum Beispiel:

Kurzfilm "Momentaufnahme"
Kurzfilm "Ein Blick zurück"
Kurzfilm "Smalltalk"