18.08.2020 Projekt
Seit den 1980er Jahren führt die KZ-Gedenkstätte Neuengamme gemeinsam mit dem Service Civil International internationale Workcamps mit Freiwilligen durch. In diesem Jahr findet das Camp erstmals nicht in der Gedenkstätte, sondern online statt. 14 Teilnehmer:innen aus elf verschiedenen Ländern treffen sich unter dem Titel "Was bleibt? Digitale Spuren des Konzentrationslagers Neuengamme" in mehreren Blöcken online.
Das Online-Camp beschäftigt sich mit den Wikipedia-Einträgen zum KZ Neuengamme. Es werden Einträge zum Thema in Sprachen verfasst, die noch gar nicht vorhanden sind und bestehende Einträge ergänzt. Die Freiwilligen untersuchen außerdem, welche unterschiedlichen Informationsquellen zu finden sind, wenn von verschiedenen Ländern aus im Internet versucht wird, etwas über die Geschichte des KZ Neuengamme herauszufinden.
Diese neue Art des Workcamps brachte auch neue Herausforderungen mit sich. Die Teilnehmer:innen befanden sich in völlig unterschiedlichen Zeitzonen, hatten teils mit unzuverlässigen Internetverbindung zu kämpfen oder waren gar von vollständigen Internetsperrungen, wie in Belarus, betroffen. Das Camp begann mit einem digitalen Rundgang über das Gelände der KZ-Gedenkstätte Neuengamme in Form eines für die Teilnehmenden zugänglichen Livestreams.
Auch wenn das Camp nicht wie geplant auf dem Gelände der Gedenkstätte stattfinden konnte, können die Teilnehmer:innen viel über die Geschichte des KZ Neuengamme und die kontroverse Geschichte der Entstehung der heutigen Gedenkstätte erfahren. Teilnehmerin Anh Vu aus Vietnam beschreibt: “Ich kann meine neuen Freunde an ihren Plätzen sehen, während wir mit unseren Gefühlen bei der Geschichte des KZ Neuengamme in Hamburg sind und einzigartige Erfahrungen machen dürfen.“