03.12.2019 Bericht

Die Amicale Internationale KZ Neuengamme mit neuem Vorstand

Am 16. November 2019 hat die Amicale Internationale KZ Neuengamme (AIN) einen neuen Vorstand gewählt. Der Dachverband repräsentiert die nationalen Verbände der ehemaligen Häftlinge des KZ Neuengamme sowie ihrer Angehörigen und Freunde. Neue Präsidentin ist Martine Letterie aus den Niederlanden.

Mit der neuen Vorstandswahl der AIN übergab Jean-Michel Gaussot von der französischen „Amicale de Neuengamme et des kommandos“, Sohn eines französischen Häftlings, die Präsidentschaft an eine niederländische Vertreterin: Die Kinderbuchautorin Martine Letterie, Enkelin eines niederländischen Häftlings, die Präsidentin der „Stichting Vriendenkring Neuengamme“, dem niederländischen Verband der ehemaligen Häftlinge und ihrer Angehörigen.

Neben Martine Letterie wurden in den Vorstand gewählt:

Helle Vibeke Sørensen (Dänemark) – Vizepräsidentin
Mark Van den Driessche (Belgien) – Vizepräsident
Jean-Michel Gaussot (Frankreich) – Vizepräsident
Uta Kühl (Deutschland) – Schatzmeisterin
Kristof Van Mierop (Belgien) – Generalsekretär

Der neue Vorstand der AIN will auch in den kommenden Jahren verstärkt für ihre Ziele eintreten: die Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen, die Vernetzung und Unterstützung der ehemaligen Häftlinge des KZ Neuengamme und ihrer Angehörigen und den Kampf gegen Neonazismus und Neofaschismus. Präsidentin Letterie betont, dass die Ziele der Amicale besonders im gegenwärtigen Klima in Europa wichtiger sind denn je: „Es sind heute leider wieder sehr aktuelle Themen. Auch deshalb habe ich mich als Präsidentin aufstellen lassen. Wir möchten mit den anderen Lagergemeinschaften eine Stimme bilden gegen neonazistische Tätigkeiten und gegen alle Kräfte, die versuchen, die europäische Sicherheit zu untergraben.“

Verstärken will der Vorstand auch den Kontakt zu osteuropäischen Nachkommen ehemaliger Häftlinge des KZ Neuengamme. Dort gibt es aktuell wenige nationale Verbände. Doch nicht nur geografisch will die Arbeit der Amicale mehr Menschen miteinbeziehen: Durch die Gründung des Young Committee der AIN im vergangenen Jahr werden auch verstärkt junge Menschen angesprochen. „Wir wollen Nachkommen der dritten und vierten Generation erreichen, die sich für das Erinnern und den Schutz der Demokratie einsetzen wollen“, sagt Martine Letterie.