09.04.2019 Nachricht
Er war seit 1997 stellvertretender Direktor und ab 2002 Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg und Professor für Neuere Geschichte an der Universität Hamburg.
Mit der KZ-Gedenkstätte Neuengamme verband Axel Schildt nicht nur seine Mitwirkung in der Fachkommission von 2010 bis 2017. Inhaltlich hat er die Gedenkstättenarbeit mit zahlreichen Vorträgen unterstützt, zuletzt im Januar 2018 als er, ausgehend von der Rede Adolf Hitlers, die dieser 1926 im Hotel Atlantic vor dem Nationalklub von 1919 hielt, die engen Verbindungen zwischen Teilen des Hamburger Bürgertum und den Nationalsozialsten thematisierte. 2015 forderte er mit Detlef Garbe mehr Ehrlichkeit in der Aufarbeitung der Rolle der wirtschaftlichen und politischen Eliten im nationalsozialistischen Hamburg.
Dies sind nur zwei Beispiele, wie Axel Schildt das politische Mandat der Geschichte für die Gegenwart aufnahm und sich mit seinem Wissen als Historiker in öffentliche Debatten einbrachte. Er war eine wichtige Stimme in der zeitgeschichtlichen Forschung mit seinen zahlreichen Publikationen und als Mitglied in vielen wissenschaftlichen Gremien und Beiräten.
Seine wissenschaftliche Themenvielfalt, sein humorvoller und kollegialer Umgang beeindruckte uns immer sehr. Die Gedenkstätte trauert um einen klugen und gewissenhaften Historiker und humorvollen und freundlich zugeneigten Kollegen.