Die Continental-Werke besaßen in Hannover-Stöcken westlich der Stelinger Straße in unmittelbarer Nähe ihres Werkes Nordhafen Baracken, die zuvor für Fremdarbeiter genutzt worden waren. Am 7. September 1944 erreichte ein Transport mit 1.000 jüdischen Häftlingen aus dem Getto Litzmannstadt (Łódź), die im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau zum Arbeitseinsatz ausgewählt worden waren, das Lager. Die zum Teil stark geschwächten Häftlinge wurden in Tag- und Nachtschichten überwiegend in der Produktion von Auto- und Flugzeugreifen eingesetzt.
Die Arbeits- und Lebensbedingungen im Lager forderten mindestens 55 Opfer. Während des knapp dreimonatigen Bestehens des Außenlagers wurden allerdings immer wieder kranke und „arbeitsunfähige“ Gefangene ins Stammlager Neuengamme transportiert. Der überwiegende Teil von ihnen, etwa 85 Häftlinge, wird nicht überlebt haben.
Lagerführer war SS-Unterscharführer Otto „Tull“ Harder, ein bekannter ehemaliger Hamburger Fußballspieler. Er und die ihm unterstellten 60 SS Männer waren für die menschenverachtenden Lebensbedingungen und die schikanöse Behandlung der Häftlinge in Stöcken direkt verantwortlich.
Im November 1944 wurden die KZ-Häftlinge vom Außenlager Stöcken der Continental-Werke zum Außenlager Hannover-Ahlem (A 12) überstellt.
7. September 1944 bis 30. November 1944
1000 Männliche Gefangene
Reifenproduktion
Continental-Gummiwerke AG
Garbsener Landstraße/Auf der Horst
30419 Hannover
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Ab Hauptbahnhof mit Bus 572 in Richtung Wunsdorf bis zur Haltestelle „Limmer-Conti“.
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