Stationen einer gemeinsamen Geschichte. Prag, Theresienstadt, Auschwitz, Hamburg, Bergen-Belsen, Prag. Margit Herrmannová, Edith Kraus und Dagmar Lieblová erinnern sich
Ein Film von Jürgen Kinter
Margit Herrmannová, Edith Kraus und Dagmar Lieblová erzählen zunächst von ihrer Kindheit in der Tschechoslowakei, von der Besatzung durch die deutsche Wehrmacht und den Auswirkungen auf das Alltagsleben der jüdischen Bevölkerung. 1942 wurden sie in verschiedenen Transporten in das GhettoTheresienstadt deportiert, wo sie in einem Mädchenheim untergebracht waren. Sie berichten von den Verhältnissen im Lager, von der ständigen Angst vor Transporten, aber auch vom heimlichen Unterricht durch ihre jüdischen Betreuer. Im Dezember 1943 wurden sie in das KZ Auschwitz deportiert. Kälte, Nässe, Hunger, Zählappelle und die ständige Angst, in die Gaskammer geschickt zu werden, prägten dort ihr Leben. Im Sommer 1944 erfolgte die Selektion zur Arbeit nach Deutschland. Erste Station war das Außenlager des KZ Neuengamme am Dessauer Ufer. Von dort wurden sie in die Außenlager Neugrabenund Tiefstack überstellt. Im Vergleich zu Auschwitz erschien ihnen Hamburg als “Wende“. Es gab wieder Hoffnung und auch positive Erlebnisse. Hunger,Kälte, Schikanen, Krankheiten waren jedoch auch hier allgegenwärtig. Hinzu kamen die ständigen Bombenangriffe und die schwere Arbeit. Vor Kriegsende wurden Margit Herrmannová, Edith Kraus und Dagmar Lieblová in das Auffanglager Bergen-Belsen geschafft, wo sie schließlich ihre Befreiung durch die Engländer erlebten. Von dort kehrten sie nach Prag zurück und versuchten in der Tschechoslowakei beziehungsweise in Israel ein neues Leben aufzubauen.
1999/2002, 110 Min., 4:3