29.06.2023 Nachricht

Netzwerk erinnert an den Hamburger Feuersturm im Sommer 1943

Im Juli 2023 jähren sich zum 80. Mal die verheerenden alliierten Bombenangriffe auf Hamburg, bekannt unter dem Namen „Operation Gomorrha“. Um den vielfältigen Formen des Gedenkens einen breiten, öffentlichen Raum zu geben, haben sich Institutionen, Kirchen, Vereine, Geschichtswerkstätten und Einzelpersonen zum Netzwerk 80 Jahre „Operation Gomorrha“ zusammengeschlossen. Ziel ist es, gemeinsam über die vielen Angebote anlässlich des 80. Jahrestages zu informieren, zu erinnern, zu diskutieren und zu gedenken.

Im Mittelpunkt des Netzwerkes steht die gemeinsame Website www.80-jahre-operation-gomorrha.de. Vorträge und Tagungen, Ausstellungen und Stadtrundgänge sowie Gottesdienste, Konzerte und Gedenkveranstaltungen zeigen die Vielfalt und den Facettenreichtum der Hamburger Erinnerungskultur, mit der sich die Aktiven der Erinnerung an die „Operation Gomorrha“ nähern.

Eine differenzierte und kritische Auseinandersetzung mit der „Operation Gomorrha“, insbesondere mit ihren Ursachen und Folgen, ist dem Netzwerk wichtig: Bereits wenige Wochen nach den Angriffen nutzte die nationalsozialistische Führung die Bombardierung zu Propagandazwecken. Auch heute wird das Gedenken an die Opfer von rechten und rechtsextremen Gruppierungen für ihre ideologischen Zwecke missbraucht. In der breiten Öffentlichkeit findet hingegen eine deutlich sachlichere und differenziertere Diskussion über die Frage statt, wie der „Operation Gomorrha“ und den Toten, zu denen auch Verfolgte des NS-Regimes, KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter*innen zählen, im Kontext des nationalsozialistischen Angriffskrieges angemessen gedacht werden kann.

Initiator des Netzwerks 80 Jahre „Operation Gomorrha“ ist das Mahnmal St. Nikolai. Die während der „Operation Gomorrha“ schwer beschädigte Hauptkirche St. Nikolai ist heute ein zentraler Erinnerungsort. Gemeinsam möchte das Netzwerk eine lebendige Erinnerungskultur in Hamburg zu diesem Themenkomplex ermöglichen, in der auch aktuelle Bezüge und Perspektiven hergestellt werden können.

„Angesichts dieses besonderen Gedenkjahres, in dem wieder Krieg in Europa herrscht, ist von dem Förderkreis Mahnmal St. Nikolai die wichtige Initiative ausgegangen, einen Kreis verschiedener Akteur*innen und Organisationen zusammenzubringen, um an die Ursachen und Folgen der ‚Operation Gomorrha‘ in Hamburg zu erinnern. Mit dieser Initiative leisten alle Beteiligten einen wertvollen Beitrag aktiver Erinnerungsarbeit und damit auch eine Form von Friedensarbeit. Dafür danke ich allen Mitwirkenden herzlich.“, so Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien in Hamburg, der die Schirmherrschaft übernommen hat.

Nähere Informationen zu den Veranstaltungen rund um das Thema „80 Jahre Operation Gomorrha“ unter www.80-jahre-operation-gomorrha.de.

Pressemitteilung

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