28.08.2017 Gedenkveranstaltung
Am Samstag, den 26 August 2017 besuchte die NCPGR Meensel-Kiezegem '44 die KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Seit 20 Jahren finden Gedenkfahrten in die KZ-Gedenkstätte Neuengamme statt.
Seither sind Hunderte von Einwohnern aus Meensel, Kiezegem, den umliegenden Ortschaften der Gemeinde Tielt-Winge und teilweise darüber hinaus nach Hamburg gereist, um der Verschleppung von 71 Opfern der Razzien vom August 1944 in das KZ Neuengamme zu gedenken. Dies zeigt, wie lebendig die Geschichte in diesen Dörfern, in denen damals fast jede Familie Opfer zu beklagen hatte, auch noch nach über 70 Jahren ist.
Nach der Ermordung eines belgischen Kollaborateurs hatte die SS mit Unterstützung flämischer SS-Einheiten als "Vergeltungsakt" bei zwei Razzien im August 1944 alle männlichen Einwohner der beiden Dörfer Meensel und Kiezegem zwischen 18 und 65 Jahren verschleppt. Nur acht überlebten die KZ-Haft und kehrten zurück.
Die Gedenkfeiern mit Ansprachen von Vital Craenickx, Octaaf Duerinckx und Detlef Garbe, Blumen und Liedern fanden am Denkmal „Die Verzweiflung“ sowie an der Gedenkplatte des ehemaligen Krematoriums statt.
Das von der Künstlerin May Claerhout geschaffene Denkmal "Die Verzweiflung" ist den ermordeten Einwohnern und ihren Müttern und Witwen gewidmet. Es zeigt eine trauernde Frau, die nach der Deportation ihres Mannes allein die Verantwortung für Haus und Kind tragen muss.