Medizinische Experimente im KZ Neuengamme und die Morde am Bullenhuser Damm.
Ausstellungskatalog zur Gedenkstätte Bullenhuser Damm.
Am 20. April 1945 wurden 20 jüdische Kinder und 28 Erwachsene in dem bis wenige Tage zuvor als KZ-Außenlager genutzten Schulgebäude am Bullenhuser Damm in Hamburg-Rothenburgsort ermordet. An den zehn Mädchen und zehn Jungen, die im November 1944 aus dem KZ Auschwitz in das KZ Neuengamme gebracht worden, waren medizinische Experimente mit Tuberkulose-Erregern durchgeführt worden. Zur Vertuschung der Experimente ermordeten drei Wochen vor Ende des Zweiten Weltkrieges SS-Männer die Kinder und vier KZ-Häftlinge, die sie betreut hatten. In derselben Nacht erhängten sie außerdem mindestens 24 sowjetische Häftlinge, deren Identität bis heute unbekannt ist.
Seit 1980 erinnert die Gedenkstätte Bullenhuser Damm an das grausame Verbrechen. Eine Dauerausstellung macht die Ereignisse zugänglich. Das Buch führt frühere Rechercheergebnisse und neue Erkenntnisse über die Umstände und Durchführung der Morde und die Täter zusammen und stellt die Biografien der Kinder und ihrer Betreuer ausführlich vor. Es berichtet von der juristischen Aufarbeitung des Verbrechens, der Suche nach Angehörigen und der Entwicklung der Gedenkstätte, die heute ein wichtiger Erinnerungs- und Lernort ist.