18.09.2017 Projekt

Norwegische Schülerinnen und Schüler besuchen Neuengamme

Bereits seit 10 Jahren fahren Schulen der Kommune Øvre Eiker nach Deutschland, um sich mit dem Thema Nationalsozialismus zu beschäftigen. Dabei besuchen sie auch die KZ-Gedenkstätte Neuengamme.

Hokksund ist eine Stadt in der norwegischen Kommune Øvre Eiker im Fylke (Provinz) Buskerud. Seit zehn Jahren fahren die Schulen der Kommune nach Deutschland und besuchen auf dieser Reise auch die KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Vier Tage lang beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler auf dieser Fahrt mit dem Thema Nationalsozialismus: Zunächst im Holocaust Center in Oslo, dann besuchen sie die KZ-Gedenkstätten Sachsenhausen, Bergen-Belsen und Neuengamme. Die Schulen der Kommune waren die ersten in Norwegen, die ein solches Projekt zur Geschichte starteten. Begonnen hatten die Schulen sich mit dem Thema Nationalsozialismus stärker auseinanderzusetzen, als Rechtsextremismus in Norwegen zunahm. Inzwischen ist diese Tendenz in der Region deutlich rückläufig.

Auch in diesem Jahr war es wieder soweit: Am 6. September 2017 besuchten zunächst drei 9. Klassen der HUS Hokksund Ungdomsskole die Gedenkstätte. Nach einer Begrüßung und einer Einführung in die Geschichte des Ortes durch Espen Darefjeld, der die Gruppen seit Beginn der Reisen durch die Gedenkstätte Neuengamme begleitet, teilten sich die Schülerinnen und Schüler in Gruppen auf, um Antworten auf Fragen und Themen wie die Geschichte der Rettungsaktion „Weiße Busse“ des schwedischen Roten Kreuzes, die Häftlingsgruppen im Konzentrationslager oder zu den SS-Wachmannschaften zu recherchieren. Der Tag endete mit einer Gedenkzeremonie am internationalen Mahnmal. Bis heute sind 4000 Schülerinnen und Schüler aus der Kommune Øvre Eiker zu diesem Projekt in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme gewesen, bestätigt Koordinatorin Marita Bolstad.