Hamburg-Fuhlsbüttel

Zwischen 1933 und 1945 waren sowohl im KZ Fuhlsbüttel als auch in den Strafanstalten Fuhlsbüttel Zehntausende von Gegnerinnen und Gegnern des NS-Regimes inhaftiert. Insgesamt kamen in den Fuhlsbütteler Haftstätten zwischen 1933 und 1945 annähernd 500 Frauen und Männer ums Leben. Das am 4. September 1933 eröffnete, „Kola-Fu“ genannte KZ Fuhlsbüttel wurde innerhalb kürzester Zeit zu einer der berüchtigtsten Terrorstätten im nationalsozialistischen Deutschland. Von Fuhlsbüttel, das 1936 als „Polizeigefängnis“ weitergeführt wurde, wurden Häftlinge an andere Konzentrationslager überstellt. Auch die Strafanstalten Fuhlsbüttel, die der Justiz unterstanden, waren Teil des nationalsozialistischen Verfolgungsapparates.

Vom 26. Oktober 1944 bis 15. Februar 1945, war in einem Gebäudeteil des Zuchthauses Fuhlsbüttel, den Blöcken A und B, auch ein Außenlager des KZ Neuengamme mit über 1300 KZ-Häftlingen untergebracht. Die Männer waren aufgrund der weitgehenden Zerstörung des Außenlagers Hamburg-Veddel am Dessauer Ufer nach einem Bombenangriff der Alliierten hierher gebracht worden. Im Rahmen des „Geilenberg-Programms“ – ein Sofortmaßnahmenprogramm zur Rettung der zerstörten Mineralölindustrie – mussten die Häftlinge Aufräumarbeiten bei Raffinerien und anderen Betrieben im Hamburger Hafen verrichten. Einige Kommandos wurden auch zum Bau von Panzergräben und zur Trümmerbeseitigung und Leichenbergung in der Stadt eingesetzt. Im Februar 1945 verlegte die SS die KZ-Häftlinge zurück in das Außenlager Hamburg-Dessauer Ufer. Die Arbeitseinsatzorte blieben allerdings bestehen.

Leiter des Außenlagers war SS-Hauptscharführer Ames.

Zeitraum

25. Oktober 1944 bis 15. Februar 1945

Anzahl der Häftlinge

1500 Männliche Gefangene

Art der Arbeit

Aufräumungsarbeiten bei Raffinerien und anderen Betrieben im Hamburger Hafen, Bau von Panzergräben

Auftraggeber

Geilenberg-Programm

Ort

Wegbeschreibung

Gedenkstätte Fuhlsbüttel
Suhrenkamp 98
Torhaus
22335 Hamburg (S und U Bahnstation Ohlsdorf)

Gedenkstätte

Verschiedene Initiativen setzten sich seit 1982 für eine Gedenkstätte im Torhaus der Strafanstalten an der Straße Suhrenkamp ein und im März 1985 fasste die Hamburger Bürgerschaft einen entsprechenden Beschluss. Seit November 1987 ist dort die Gedenkstätte „Konzentrationslager und Strafanstalten Fuhlsbüttel 1933–1945“ eingerichtet. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die unterschiedlichen Opfergruppen mit zahlreichen Einzelbiografien. Eine nachgestaltete Einzelzelle und einzelne Originalgegenstände veranschaulichen die Haftbedingungen. Im Eingangsbereich befindet sich eine Gedenktafel mit Namen der in Fuhlsbüttel Ermordeten. Im September 2003 – 70 Jahre nach der Eröffnung des KZ Fuhlsbüttel – wurde die neue Dauerausstellung eröffnet, die zahlreiche Möglichkeiten zur vertiefenden Information bietet. Die Gedenkstätte ist eine Außenstelle der KZ-Gedenkstätte Neuengamme.

Kontakt

Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte
Jean-Dolidier-Weg 75
21039 Hamburg

Tel.: +49 (0) 40 – 4 28 13 15 00
Fax: +49 (0) 40 – 4 28 13 15 01
Email: stiftung@gedenkstaetten.hamburg.de

Gedenkstätte Fuhlsbüttel
Tel.: +49 (0) 40 - 7 23 74 03 (nur während der Öffnungszeiten).
Homepage: https://fuhlsbuettel.gedenkstaetten-hamburg.de/de/ 

Anmeldungen für Führungen über den Museumsdienst Hamburg
Tel.: +49 (0) 40 - 4 28 13 10
Email: info@museumsdienst-hamburg.de
Homepage: www.museumsdienst-hamburg.de