Einzel-Biografie

Walerjan Wróbel

Walerjan Wróbel
Walerjan Wróbel wurde am 2. April 1925 im polnischen Dorf Falkow geboren. Im Alter von 15 Jahren wurden er und sein bester Freund zur Zwangsarbeit nach Deutschland gebracht. Walerjan musste in der Nähe von Bremen auf einem Bauernhof arbeiten. Er hatte von Anfang an sehr starkes Heimweh. Er legte in der Scheune des Bauernhofes Feuer, in der Hoffnung, wieder nach Hause geschickt zu werden. Walerjan hatte, so sagte er bei einer Vernehmung selber, keine bösen Absichten, er beteiligte sich auch an den Löscharbeiten. Am 29. April 1941 wurde er von der Polizei festgenommen und kurz darauf in das KZ Neuengamme eingewiesen. Aufgrund seiner Einteilung als „Krimineller“ wurde er zu den schwersten Arbeitskommandos eingeteilt, darunter dem „Kommando Dove Elbe“ . Am 8. Juli 1942 kam es zu einem Prozess vor einem Sondergericht in Bremen. Walerjan wurde als „Volksschädling“ zum Tode verurteilt und in Hamburg mit dem Fallbeil hingerichtet.

Zitat auf der ersten Seite: Czesław Dąbrowski über seinen Freund Walerjan Wróbel. Zitiert nach: Christoph Schminck-Gustavus: Das Heimweh des Walerjan Wróbel, Bonn 1986, S. 47.

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Zwangsarbeiter

Etwa 13 Millionen Männer und Frauen aus den von Deutschland besetzten oder abhängigen Ländern mussten während des Zweiten Weltkrieges in den besetzten Gebieten und im Deutschen Reich Zwangsarbeit vor allem für die Kriegswirtschaft leisten. Weil Werbekampagnen für einen freiwilligen Arbeitseinsatz in Deutschland in den besetzten Ländern nur geringen Erfolg hatten, griffen die deutschen Besatzungsbehörden zu Zwangsmitteln. Die Wehrmacht führte in Polen und der Sowjetunion auch Massenrazzien in Kinos und auf belebten Plätzen mit anschließender gewaltsamer Verschleppung nach Deutschland durch.

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Walerjan Wróbel

Walerjan Wróbel
Foto von Walerjan Wróbel aus den Akten der Kriminalpolizei Bremen, 5.5.1941, 1994-2104
(Archiv KZ-Gedenkstätte Neuengamme)

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Brief von Walerjan Wróbel
Brief von Walerjan Wróbel an seine Eltern am Tag nach dem Gerichtsurteil, Bremen 9.7.1942, DN 1993-9958
(Archiv KZ-Gedenkstätte Neuengamme)