Saul Kroner
Saul Kroner wurde am 23. Dezember 1917 in Charkow/Ukraine geboren. Er beendete 1940 sein
Chemiestudium und wurde zum Wehrdienst eingezogen. Im Juni 1941 geriet er in deutsche Kriegsgefangenschaft. Um seine
jüdische Herkunft zu verbergen, vergrub er seine Ausweise und nahm einen anderen Namen an. Er wurde in das
Kriegsgefangenenlager Fallingbostel transportiert. Im April 1943 unternahm er einen Fluchtversuch, der scheiterte.
Zur Strafe wurde er in das
KZ Neuengamme gebracht. Hier arbeitete er in verschiedenen Kommandos, unter anderem am Hafenbecken des Stichkanals.
Mit Hilfe anderer Häftlinge konnte er überleben, obwohl, wie er später feststellte, auf seiner Häftlingskarteikarte
stand, dass er Jude sei. Im Zuge der Lagerräumung kam Saul Kroner in das KZ-Außenlager Wöbbelin, wo er von
US-Amerikanern befreit wurde. „Ich glaube, ich bin nur dank der internationalen Solidarität am Leben geblieben.
Das klingt banal, aber es stimmt wirklich: Weil ich mit Leuten zu tun hatte, die über Menschen nicht nach ihrer
Nationalität urteilten, sondern nach ihren menschlichen Seiten.“
Zitat: Archiv KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Häftlingsbericht Nr. 1538.
Zitat auf der ersten Seite: Saul Kroner über eine Aussage des Lagerältesten über die Abnahme des „Judensterns“, Mai 1992, Archiv KZ-Gedenkstätte Neuengamme.