2019/20 wurde in Hamburg ein Prozess gegen Bruno Dey, einen ehemaligen Wachmann des KZ Stutthof, geführt. In der Serie neuerer Verfahren zu den nationalsozialistischen Gewaltverbrechen nach dem Demjanjuk-Urteil 2011 (und dem dadurch initiierten Wandel in der Rechtauslegung) ist damit zum zweiten Mal ein NS-Täter wegen „Beihilfe zum Mord“ rechtskräftig verurteilt worden, ohne dass ihm konkrete Einzeltaten nachgewiesen werden mussten.
In der Fortbildung "Nationalsozialistische Gewaltverbrechen vor westdeutschen Gerichten: Kontinuitäten und Veränderungen seit 1945" geben die Prozessbeobachter Adrian Stumpp und Thomas Käpernick einen Einblick in das Verfahren. Welche Rolle spielten die Zeug*innen, wie reagierte die Öffentlichkeit und wie kam es zum Urteil? Dr. Reimer Möller, im Verfahren gegen Bruno Dey als Gutachter tätig, stellt die Entwicklung der westdeutschen Verfahren gegen NS-Täter nach 1945 vor.
Die Fortbildung ist kostenfrei. Für Kuchen und Obst wird eine private Umlage von 2,- Euro/Person vor Ort erhoben.