29.04.2025

Prototypen für Ausstellungen: Die Weißen Busse – Eine der größten Rettungsaktionen im Zweiten Weltkrieg

Nachdem die Ausstellung bereits im Januar in der KZ-Gedenkstätte zu sehen war, wird sie nun in einer adaptierten Version, die das Feedback der Besucher*innen aufnimmt, gezeigt.

Im Januar 2025 zeigte die KZ-Gedenkstätte die Ausstellung „Die Weißen Busse – Eine der größten Rettungsaktionen im Zweiten Weltkrieg“ über die Evakuierung von tausenden skandinavischen Häftlingen kurz vor Kriegsende nach Schweden.

Das Besondere: Bei der Ausstellung handelte es sich um einen Prototyp und Besucher*innen waren aufgefordert ihre Eindrücke und ihr Feedback mit den Kurator*innen zu teilen. Ausgehend davon wurde für den 3. und 4. Mai eine adaptierte Version der Outdoor-Ausstellung realisiert, die nun im Rahmen der Gedenkveranstaltungen anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung der Häftlinge des KZ Neuengamme zu sehen sein wird. Aber auch hier handelt es sich nicht um eine endgültige Version: Wir wünschen uns weiterhin Feedback, um so aus dem Prototyp ein Modell für Outdoor-Ausstellungen entwickeln zu können.

Die Ausstellung nutzt neben Text auf Deutsch, Dänisch und Englisch vielfältige visuelle Zeugnisse, eine digitale Anwendung, die mit dem eigenen Smartphone benutzt werden kann, auch „Hands-On“-Elemente. Begleitet wird dies von einer eigens komponierten Soundscape und Lichtgestaltung.

Rettung durch die Weißen Busse

Dänen und Norweger waren in vielen Lagern im Deutschen Reich inhaftiert, die meisten wegen Widerstand gegen die deutschen Besatzer. Im KZ Neuengamme und seinen Außenlagern gab es über 2400 dänische Häftlinge. Im März 1945 erreichte das Schwedische Rote Kreuz in schwierigen Verhandlungen mit der SS, dass skandinavische Häftlinge noch vor Kriegsende nach Schweden evakuiert werden durften. Das KZ Neuengamme wurde dafür zum zentralen Sammelpunkt, das sogenannte „Skandinavierlager“ wurde hier eingerichtet.

Für die gesamte Rettungsaktion hatte das Schwedische Rote Kreuz Busse weiß anstreichen lassen, um sie als kriegsunbeteiligt zu markieren. Bis zum 20. April konnten über 4.000 skandinavische Häftlinge und ca. 11.000 Häftlinge anderer Herkunft evakuiert werden. Nach einer Zwischenstation in Dänemark, wo die Häftlinge von der jubelnden Bevölkerung begrüßt wurden, ging es weiter nach Schweden. Die Outdoor-Ausstellung erzählt diese Geschichte vielschichtig.

Ausstellung: Die „Weißen Busse“ – eine der größten Rettungsaktionen des Zweiten Weltkriegs
Ort: KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Nähe Klinkerwerk
Zeit: 3. und 4. Mai 2025

Eintritt frei

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